Nach dem ersten Band „Das Leben Palladios im Veneto“ liegt nun mit Band 2 die Fortsetzung vor, in dem die Architektin und Verlegerin Ulrike Eichhorn die weitere Karriere von Andrea Palladio (1508-1580) verfolgt. Der wohl bedeutendste Renaissance-Architekt in Oberitalien gilt als Ikone der Baukunst
und sein Werk ist auch recht gut dokumentiert, trotzdem ist über seine Person nur wenig bekannt. So…mehrNach dem ersten Band „Das Leben Palladios im Veneto“ liegt nun mit Band 2 die Fortsetzung vor, in dem die Architektin und Verlegerin Ulrike Eichhorn die weitere Karriere von Andrea Palladio (1508-1580) verfolgt. Der wohl bedeutendste Renaissance-Architekt in Oberitalien gilt als Ikone der Baukunst und sein Werk ist auch recht gut dokumentiert, trotzdem ist über seine Person nur wenig bekannt. So hat er keine privaten Aufzeichnungen hinterlassen.
Während im ersten Band der „Palladio-Aldinen“ vor allem Palladios Leben im Fokus stand, beleuchtet Eichhorn jetzt Palladios Ausbildung näher. Dazu lädt die Autorin den Leser zu einer architektonischen Zeitreise in das ereignisreiche Zentrum Italiens, in das Rom des 16./17. Jahrhunderts ein. Zunächst versucht sie die Person Palladio etwas aufzuhellen, denn noch immer ist ungeklärt, wie dieser überhaupt aussah. Von 1541 bis 1554 hielt sich Palladio fünfmal in Rom auf. Hier konnte er nicht nur die berühmten Vorbilder der Antike sondern auch die Werke namhafter zeitgenössischer Meister studieren. Eichhorn zeichnet hier ein Bild der Tiberstadt im Zeitalter der Renaissance und der Reformation, denn die reformerischen Gedanken Luthers hatten auch Norditalien erreicht. Diesen Tendenzen gegenüber stand die Macht der Päpste, denen sich die Autorin in Kurzbiografien widmet.
In Rom studierte Palladio intensiv die historischen Siegessäulen, Triumphbögen, Thermen, Tempel Theater, Paläste und Grabstätten und hielt sie mit Zeichnungen fest. Durch die Publikationen, die Palladio später anfertigte, ist einiges über seine Aufenthalte in Rom bekannt. Eichhorn selbst stellt die wichtigsten dieser antiken Baudenkmäler mit kurzen Informationen und einer Abbildung vor. Dabei unternimmt sie (sicher wie auch Palladio vor einem knappen halben Jahrtausend) auch Ausflüge in die Umgebung. Zwischen den Rom-Aufenthalten lagen auch immer wieder Reisen nach Verona, Brescia, Pula (Istrien) oder Frankreich.
Danach beleuchtet Eichhorn Palladios Publikationen, die er während seiner Reisen anfertigte, wobei er sich nicht nur mit Architektur auseinandersetzte, sondern sich auch kulturellen und gesellschaftlichen Themen widmete. Den Abschluss bildet ein Anhang mit Palladios Lebensdaten, einem Werkverzeichnis sowie weiteren Verzeichnissen und Registern. Das Taschenbuch ist Biografie, Kunst- und Geschichtsbuch in einem … gewissermaßen wie ein Mosaik aufgebaut. Viele historische Abbildungen und aktuelle Farbfotos komplettieren diese Entdeckungsreise in die Renaissance.