In der Lübecker Marienkirche befand sich bis zum Zweiten Weltkrieg ein einmaliges Ensemble mittelalterlicher Kunst. Durch einen Bombenangriff der Alliierten auf die Altstadt von Lübeck an Palmarum 1942 wurde diese Ausstattung nahezu vollständig vernichtet. Meisterwerke der europäischen Kunstgeschichte gingen damals dem Blick der Kunstgeschichte und der Öffentlichkeit - wie es schien für immer - verloren. Zur 70jährigen Wiederkehr des Ereignisses haben nun neun Kunsthistoriker und Historiker anhand historischer Fotografien und Quellen sowie unter Berücksichtigung aktueller Forschung einige dieser Werke erneut einer kritischen Betrachtung unterzogen.Diese Beiträge sind das Ergebnis einer Tagung, die im März 2012 in Lübeck unter Leitung von Uwe Albrecht und Ulrike Nürnberger stattfand. Das erklärte Ziel war, einen aus dem Blick geratenen Denkmalbestand der Kunstgeschichte wieder zuzuführen. Gleichzeitig wurden einige der ehemals großformatigen Gemälderetabel, u.a. von den Malern Bernt Notke, Hermen Rode, Hans Kemmer, Jacob van Utrecht und Adriaen Isenbrant, in Originalgröße reproduziert und für kurze Zeit an ihrem ursprünglichen Ort wiederaufgestellt. Als Vorlage dienten dazu seltene historische Fotografien, die Zeugnis ablegen vom einstigen Glanz dieser verlorenen Bilderwelt. Auch die Ausstellung ist in dieser Publikation dokumentiert.
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