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The Nobel Prize winner's lyrical and disturbing portrait of love and the dark recesses of the human psyche A Penguin Classic A lone hunter accompanied only by his faithful dog, Aesop, Thomas Glahn roams Norway's northernmost wilds. Living out of a rude hut at the edge of a vast forest, Glahn pursues his solitary existence, hunting and fishing, until the strange girl Edvarda comes into his life. Sverre Lyngstad's superb translation of Hamsun's 1894 novel restores the power and virtuosity of Hamsun's original and includes an illuminating introduction and explanatory notes. For more than seventy…mehr

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Produktbeschreibung
The Nobel Prize winner's lyrical and disturbing portrait of love and the dark recesses of the human psyche A Penguin Classic A lone hunter accompanied only by his faithful dog, Aesop, Thomas Glahn roams Norway's northernmost wilds. Living out of a rude hut at the edge of a vast forest, Glahn pursues his solitary existence, hunting and fishing, until the strange girl Edvarda comes into his life. Sverre Lyngstad's superb translation of Hamsun's 1894 novel restores the power and virtuosity of Hamsun's original and includes an illuminating introduction and explanatory notes. For more than seventy years, Penguin has been the leading publisher of classic literature in the English-speaking world. With more than 1,800 titles, Penguin Classics represents a global bookshelf of the best works throughout history and across genres and disciplines. Readers trust the series to provide authoritative texts enhanced by introductions and notes by distinguished scholars and contemporary authors, as well as up-to-date translations by award-winning translators.
Autorenporträt
Knut Hamsun (1858-1952) was a Norwegian novelist, poet, and playwright hailed by many as one of the founders of modern literature. Born to a poor peasant family in central Norway, he worked as a schoolmaster, sheriff's assistant, laborer, store clerk, farmhand, and streetcar conductor in both Scandinavia and America before establishing himself as a successful playwright and novelist. His first novel, Hunger (1890), was an immediate critical success; he went on to write the novels Mysteries (1892), Pan (1894), Victoria (1898), and The Growth of the Soil (1917), the last of which earned him the Nobel Prize in Literature in 1920. Sverre Lyngstad (1922-2011; translator, introducer, notes) was a scholar and translator of Norwegian literature and Distinguished Professor Emeritus of English and Comparative Literature at the New Jersey Institute of Technology. He translated five of Knut Hamsun's works for Penguin Classics--Hunger (1890), Mysteries (1892), Pan (1894), Victoria (1898), and The Growth of the Soil (1917)--and was honored by the King of Norway with the St. Olav Medal and with the Knight's Cross, First Class, of the Royal Norwegian Order of Merit.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 10.06.2009

Passion am Polarkreis
Ohne Charakter, am Rande des Überschnappens: Knut Hamsuns Roman „Pan” in einer neuen Übersetzung
Pan, diesen Gott der friedlichen Hirtenlandschaft zur Mittagszeit, der plötzlich hervorbricht und panischen Schrecken verbreitet, hatte man immer im Gebiet des Mittelmeers verortet. Knut Hamsun jedoch entdeckt ihn am Polarkreis, im nördlichen Norwegen. Dort ist der Sommer kurz, aber seine Tage dehnen sich desto länger, alles Lebendige drängt sich in sie zusammen, und so gelangt es zu einer Inständigkeit wie im Süden nie. „(...) ich erinnere mich, dass die Nächte sehr hell waren. Vieles kam mir auch so unwirklich vor, das Jahr hatte zwölf Monate, doch die Nacht wurde zum Tag, und nie war am Himmel ein Stern zu sehen. Und die Menschen, denen ich begegnete, waren besonders und von anderer Natur als die Leute, die ich von früher kannte; manchmal genügte eine Nacht, damit sie in ihrer ganzen Herrlichkeit aufblühten, vom Kindhaften zur vollen Reife. Darin lag keine Zauberei, aber ich hatte das nie zuvor erlebt. O nein.”
So spricht Thomas Glahn, ein dreißigjähriger Leutnant, der den Sommer als Jäger in den einsamen Fjordwäldern verbringt; dort lebt er in einer kleinen Hütte mit seinem Hund Äsop und zieht täglich aus, um Auerhähne und anderes Wild zu erlegen. Wenn er ganz in der Natur und im Augenblick aufgeht, ist er selig. Unglück und Schmerz brechen über ihn in Gestalt einer Geschichte herein, einer Liebesgeschichte natürlich.
Glahn trifft auf Edvarda, die Tochter eines „Fjordbarons”, der mit seinen Geschäften den abgelegenen Landstrich ökonomisch beherrscht. Es entbrennt zwischen den beiden eine Passion, doch beginnt sich Edvarda ihm schon nach kurzer Zeit schnippisch zu entziehen, umso mehr, je intensiver er sie begehrt. Zwei Mitbewerber tauchen auf, ein schon etwas gesetzter botanisierender Adliger und der örtliche Doktor, ein Freigeist, der ein wenig hinkt. Der Protagonist hält sich für seine Enttäuschungen schadlos an der ihm blind ergebenen Eva, der Frau des Schmieds. (Man erstaunt nebenbei über die Freiheit der Sitten im provinziellen Norwegen des 19. Jahrhunderts.) Durch sein Verschulden zermalmt sie ein herabstürzender Felsblock.
Zu Ende der Saison reist er ab; dass ihn die Vorgänge dieses Sommer, die sich aus seinem Leben so bedeutsam, aber auch so unverbunden herausheben, dennoch verfolgen, macht der Nachbericht eines Bekannten klar: Viele Jahre später sind sie zusammen als Jäger in Südindien unterwegs, einem Land von weit geringerer exotischer Glut als Norwegen, und Glahn provoziert den anderen dazu, ihn zu erschießen. Zuvor singt er Hochzeitspsalmen. Der Mord wird als Jagdunfall vertuscht, damit endet das Buch. Wer in einem Roman nach persönlicher Entwicklung und einer sinnerfüllten Biografie sucht, den wird dieser Schluss ratlos machen.
Hamsun legt Wert darauf, dass seine Figuren in der Heftigkeit ihres Empfindens nichts von dem besäßen, was man „Charakter” nennt, „genauso wie ich”. Weit deutlicher als in ihren Dialogen, die, scheinbar belanglos, wie eine Ascheschicht auf einem Schwelbrand liegen, drücken sie sich in unerwarteten Handlungen aus, die sich am Rande des Überschnappens bewegen. Der Doktor hinkt? Das kann Glahn auch! Und er schießt sich durch den Fuß. Er spuckt dem Doktor unter dem Vorwand einer vertraulichen Mitteilung ins Ohr; bei einer Bootspartie ergreift er Edvardas Schuh und wirft ihn ins Wasser.
Hamsun war 35, als er diesen schmalen Roman 1894 publizierte. Fern lagen noch die Tage, als er, reich gewordener Nobelpreisträger und berühmtester Norweger, sich im Cadillac mit gelben Seidenvorhängen kutschieren ließ, und noch ferner die Zeit, als er wegen seiner begeisterten Kollaboration mit den Nazis, die 1940 Norwegen besetzt hatten, vor Gericht gestellt werden sollte, ein steinalter Landesverräter. Ingeborg und Aldo Keel haben das Buch jetzt neu übersetzt und eine Sprache gefunden, die den wichtigsten Akteur, die wilde und liebliche Natur der Mittsommernacht, lebendig werden lässt; und der Manesse-Verlag hat es seiner „Bibliothek der Weltliteratur” einverleibt.
BURKHARD MÜLLER
KNUT HAMSUN: Pan. Roman. Aus dem Norwegischen übersetzt von Ingeborg und Aldo Keel. Mit einem Nachwort von Aldo Keel. Manesse Verlag, München 2009. 251 Seiten, 17,90 Euro.
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