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Durch die Nacht von Shanghai - mit Mian Mian, dem »Bad Girl« der chinesischen Literatur
In Shanghai ist der Panda-Virus ausgebrochen: Sexmüde wie Pandabären sind die Figuren im neuen Roman von Mian Mian. Einst das »Bad Girl« der chinesischen Literatur, deren Werke in ihrer Heimat zensiert wurden, beweist sich die international gefeierte Autorin mit ihrem neuen Roman als Avantgarde-Klassikerin.
Mian Mian war eine der ersten Schriftstellerinnen, die über die unbekannte Seite Chinas schrieb: über eine Jugend, die im Nachtleben ihr Glück sucht. Als »Königin der Subkultur« und »Chinas
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Produktbeschreibung
Durch die Nacht von Shanghai - mit Mian Mian, dem »Bad Girl« der chinesischen Literatur

In Shanghai ist der Panda-Virus ausgebrochen: Sexmüde wie Pandabären sind die Figuren im neuen Roman von Mian Mian. Einst das »Bad Girl« der chinesischen Literatur, deren Werke in ihrer Heimat zensiert wurden, beweist sich die international gefeierte Autorin mit ihrem neuen Roman als Avantgarde-Klassikerin.

Mian Mian war eine der ersten Schriftstellerinnen, die über die unbekannte Seite Chinas schrieb: über eine Jugend, die im Nachtleben ihr Glück sucht. Als »Königin der Subkultur« und »Chinas begabteste Jungautorin« feierte sie Der Spiegel. Die Party ist zwar nicht vorbei in Mian Mians neuem Buch. Aber doch hat sich etwas verändert, es ist, als sei das einst glitzernde, leuchtende Shanghai in Schwarzweißlicht getaucht. Panda Sex erzählt von einer Gruppe junger Leute um das Schwesternpaar Mei Mei und Jie Jie. Zwei Tage und Nächte lang durchstreifen sie die Shanghaier Party- und Clubszene und philosophieren dabei über die Liebe, Beziehungen, Geschlechterrollen und Sex. Gerade erst haben die Freunde ihren langjährigen Gefährten Little Beetle zu Grabe getragen. Dort, bei der Beerdigung, sollen sie sich infiziert haben mit dem Panda-Virus. Pandas haben nur zweimal im Jahr Sex. Den Figuren im Roman geht es ähnlich, sie suchen Nähe, sind süchtig nach echter Begegnung und können Sex doch nur mit Fremden haben. Kühn konstruiert, protokolliert Panda Sex die Gespräche der Freunde auf den Straßen Shanghais.

Mit flirrender Leichtigkeit und Melancholie entwirft Mian Mian das Bild einer Generation, die sich nach Liebe sehnt, aber das Risiko einer Beziehung fürchtet.

China-Schwerpunkt der Frankfurter Buchmesse 2009
Autorenporträt
Mian, MianMian Mian, geboren 1970, bürgerlich Sheng Wang, lebt und arbeitet in Shanghai. 1997 erschien ihr erstes Buch La la la, das ebenso wie ihr Roman Candy von den chinesischen Behörden zensiert wurde und in zahlreichen Raubkopien kursierte. Ihre Bücher wurden in sieben Sprachen übersetzt und international gefeiert. 2002 wurde die Zensur gegen Mian Mians Bücher aufgehoben. Nicht nur als Schriftstellerin, auch als DJ und bekannte Partyveranstalterin ist Mian Mian eine Schlüsselfigur der Nacht- und Clubszene Shanghais.Bücher bei Kiepenheuer & Witsch:La la la, Deine Nacht, mein Tag, Panda Sex

Woesler, MartinMartin Woesler, geboren 1969, Sinologe, nach Studium, Forschung und Lehre an der Peking- und Harvard-Universität derzeit Professor an der Hochschule für Angewandte Sprachen München. Übersetzte u. a. den 250 Jahre alten klassischen chinesischen Roman Der Traum der Roten Kammer. Mit Mian Mian hat er die Orte aus dem Roman Panda Sex besucht.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 03.09.2009

Tatzenjammer

Ein Ritt durch die Nacht fühlt sich ja nicht selten so an, als wäre man einem Bären aufgebunden. Das hechelnde Hetzen durchs Gehölz. Gesprächsäste, die einem ins Gesicht schlagen. Die Monologe der Hyänen. Das Dunkel der Musik. Und die ewige, blödsinnige Suche nach Honig, der große Eiertanz um jene willenstaube Mitte, die Rilke ("Der Panda") entdeckte: Krieg zwischen Phlegma und Sex. Wieso sollte das in China anders sein als überall sonst? Und was soll man zu einem Buch wie "Panda Sex" sagen, wenn auch im eigenen Land die Popliteratur erst vor einem Jahrzehnt ausnüchterte. Die Schwestern Jie Jie und Mei Mei also sausen (Wow Wow!) durch Schanghais Subkultur, mit ihnen ein ganzer Tross unscharf bleibender Brummibärchen, die "Schauspieler", "ABC", "Sponsorin" oder "Mann 1" heißen. Die Lebenslinien dieser Clubber haben sich schon vielfach überkreuzt, aber nie verknotet. Es wurde kein Netz daraus, weil die ganze Generation am Panda-Virus laboriert (Ui Ui): Je näher sie einander kommen, desto mehr fliehen sie sich. Die unausweichliche Tristesse Royale in Diskoland eben: "Übrigens kann auch ich nur mit Fremden Sex haben", sagt K. und ergänzt: "Danach hänge ich immer leidenschaftlich an ihnen, aber sie wollen mich nur als Sexpartner." Das ist auch schon die ganze Essenz, die nun in hundert Schattierungen präsentiert wird. Es blubbern dann in dem weitgehend plotlosen, prätentiösen Nachtprotokoll die rilken und welken Sentenzen nur so vor sich hin: "Intellektuelle fürchten sich oft davor, dass andere denken könnten, sie seien impotent." Eine Selbstreflexion des Undergrounds, die selbst Underground sein möchte, ist eben meist eine bärenstarke Enttäuschung. Da gehen wir doch lieber noch einmal mit Opa Goetz zum "Rave". (Mian Mian: "Panda Sex". Roman. Kiepenheuer & Witsch Verlag, Köln 2009. 168 S., br., 7,95 [Euro].) oju

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»Ein Feuerwerk von einem Buch: [...] derb und zärtlich, kühl und leidenschaftlich, abgeklärt und träumerisch - und immer intensiv.« chilly Stadtmagazin