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Pandaemonium, das ist zunächst der Unort, Raum des Irrsinns und der Unvernunft, ist jenes Reich, in dem Dämonen, all das Grauen, das Abjekte am Gedärm und Überfluss der Gegenwart sich gütlich tun. Pandaemonium, das ist vor allem aber auch zugleich, wie David Link mithilfe seiner generativen Software »Poetry Machine« beweist, ein Ort der Möglichkeit, des unverhofften Lustgewinns und glücklichen Zufalls, wo nicht der Mensch sich selbst im computergenerierten Fabrikat erblickt, vielmehr erkennbar wird, was geschieht, wenn Algorithmen endlich frei von Effektivität, Finit- und Determiniertheit…mehr

Produktbeschreibung
Pandaemonium, das ist zunächst der Unort, Raum des Irrsinns und der Unvernunft, ist jenes Reich, in dem Dämonen, all das Grauen, das Abjekte am Gedärm und Überfluss der Gegenwart sich gütlich tun. Pandaemonium, das ist vor allem aber auch zugleich, wie David Link mithilfe seiner generativen Software »Poetry Machine« beweist, ein Ort der Möglichkeit, des unverhofften Lustgewinns und glücklichen Zufalls, wo nicht der Mensch sich selbst im computergenerierten Fabrikat erblickt, vielmehr erkennbar wird, was geschieht, wenn Algorithmen endlich frei von Effektivität, Finit- und Determiniertheit drehen, sich entfalten dürfen: Gespeist mit literarischen Werken, Artikeln aus Tageszeitungen, Lied- sowie informationstheoretischen Texten geriert sich hier ein Programm, das nicht auf Kontrolle und Vorhersagbarkeit zielt, sondern, ohne seinen technischen Charakter jemals zu verbergen, gleich einem fantastisch-fanatischen Fiebertraum Anteil nehmen lässt an der Geburt der Poesie aus dem Geist der Maschine.
Autorenporträt
David Link , 1971 in Düsseldorf geboren. Künstler, Medientheoretiker und Programmierer. Lebt und arbeitet in Köln. Seine künstlerischen Arbeiten werden weltweit auf Festivals und in Museen gezeigt. Ausstellungen (Auswahl): Arnolfini, Bristol, UK (2010); documenta 13, Kassel (2012); Microwave Festival, Hong Kong (2012); YCAM Yamaguchi, Japan (2013); ZKM, Karlsruhe (2015, 2018, 2019-2022); CCCB Spanien (2016); Manchester Art Gallery, UK (2016); MAK, Wien, Österreich (2019); Crone Galerie Wien Berlin (2021, 2022); Shenzhen Museum of Contemporary Art, China (2023).
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Rezensent Oliver Jungen liest sich alles andere als gern, aber dann doch auch nicht komplett uninteressiert durch David Links mit KI-Unterstützung erstelltes Langgedicht. Tatsächlich hat Link, erfahren wir, eine eigene "Poetry Machine" programmiert, die assoziativer vorgeht als gängige KI-Textmaschinen. Freilich hat Link selbst im Anschluss, fährt Jungens Rekonstruktion des Projekts fort, die interessantesten Outputs kompiliert und vom Englischen ins Deutsche übersetzt, sodass wir es hier doch nicht mit reiner KI-Textproduktion zu tun haben. Wild durcheinander geht es hier jedenfalls um Synapsenkühe und quadratische Birnenformen. Dass das alles nahezu unlesbar ist, soll offensichtlich so sein, und es unterscheidet das Buch, gesteht der Rezensent ein, nicht von vielem anderen, was unter Poesie firmiert. Dennoch ist Jungen nicht allzu amüsiert von dem Ergebnis und auch ein begleitender Essay Siegfried Zielinskis, Jungens Doktorvater, ist nur teilweise erhellend. Eine ambitionierte Version von Noise ist das schon, was hier in Buchform vorliegt, resümiert Jungen, der das Buch freilich gleichwohl zur Frechheit erklärt und nur Maschinen zur Lektüre empfehlen möchte.

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