Die Welt ist am Arsch, doch Hans und Reja lieben sich. Gemeinsam fahren sie los. Sie treffen auf ausgehöhlte Landschaften, widersprüchliche Gründungsmythen und Geschichten, die sich um den Erdball spannen. Ein Mormone sucht den Schatz des Moctezuma in der Wüste Utahs. Ein mörderischer Apotheker baut eine Rutsche durch sein Haus. Eine Filmemacherin jagt einen flüchtigen Einbrecher. Und währenddessen rauscht der Wind ungestört, wie vor 40 000 Jahren schon, durch Pando, das größte Lebewesen der Welt.
Enis Maci und Pascal Richmann erzählen von Orten, die sich in die Erinnerung einschreiben, lang bevor man sie selbst betritt. Vom Strudel der Ereignisse, der an uns allen zerrt. Immer der Frage nach: Wie kommt die Gegenwart zustande, und was können wir ihr entgegensetzen?
Enis Maci und Pascal Richmann erzählen von Orten, die sich in die Erinnerung einschreiben, lang bevor man sie selbst betritt. Vom Strudel der Ereignisse, der an uns allen zerrt. Immer der Frage nach: Wie kommt die Gegenwart zustande, und was können wir ihr entgegensetzen?
»Von den unzähligen Gräben - der Atlantik, das Mittelmeer, das Ruhrgebiet, Ländergrenzen, die Kanäle des Venetians in Las Vegas, Türschwellen in die Ausländerbehörde -, die in Pando genommen werden, wird letztlich auch die unüberwindbarste Kluft zwischen den Menschen überschritten: Die Sprachlosigkeit.« Marius Goldhorn Das Wetter
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
"Pando" ist eine "Pappel-Kolonie" in Utah und das "älteste Lebewesen der Welt", erfährt Rezensent Samuel Hamen aus dem Buch, das Enis Maci und Pascal Richmann zusammen geschrieben haben: Im Zentrum steht das Paar Hans und Reja, die sich auf die Suche nach dem Wurzelgeflecht dieser Bäume machen. Auch sonst sind sie Verflechtungen auf der Spur, zwischen Kapitalismus und Kolonialismus, zwischen Nan Goldin und Michael Jackson, und springen dafür zwischen Mexiko, Mazedonien und Deutschland hin und her, so Hamen. Ihm gefällt, wie die beiden Autoren mit künstlerisch-entrückter Sprache über die Verbindungen schreiben, die wirklich wichtig sind.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Pando leistet etwas Großes: ... Enis Maci und Pascal Richmann finden für ihr Paar eine Haltung der Zugewandtheit - und das in Zeiten der Verpanzerung. Die Figuren, die mehr und mehr zu einem Ich werden, sind in den Betrachtungen einfühlsam, aber nicht naiv; der Welt zugetan, ihr aber nicht ausgeliefert.« Samuel Hamen Deutschlandfunk Kultur 20241220