Marktplatzangebote
2 Angebote ab € 3,20 €
  • Gebundenes Buch

Von Glücksverlangen und Vergänglichkeit ...
Pans Stunde bricht während der schwülen sommerlichen Mittagsstille an. Dann ruht der bocksbeinige Gott, und wer ihn stört, den versetzt er in Angst und »panischen« Schrecken. Dieser mythischen Stunde hat der Schriftsteller Norbert Hummelt seinen neuen Gedichtband gewidmet. In Versen lotet er die tiefe Spannung dieser Stunde aus, die von Trunkenheit und Erotik, von Schrecken und Glück, von Idylle und Dämonie gezeichnet ist.
Norbert Hummelts neue Gedichte umkreisen in immer neuen Variationen den Pan-Mythos. Das sind zum einen Gedichte, die von
…mehr

Andere Kunden interessierten sich auch für
Produktbeschreibung
Von Glücksverlangen und Vergänglichkeit ...

Pans Stunde bricht während der schwülen sommerlichen Mittagsstille an. Dann ruht der bocksbeinige Gott, und wer ihn stört, den versetzt er in Angst und »panischen« Schrecken. Dieser mythischen Stunde hat der Schriftsteller Norbert Hummelt seinen neuen Gedichtband gewidmet. In Versen lotet er die tiefe Spannung dieser Stunde aus, die von Trunkenheit und Erotik, von Schrecken und Glück, von Idylle und Dämonie gezeichnet ist.
Norbert Hummelts neue Gedichte umkreisen in immer neuen Variationen den Pan-Mythos. Das sind zum einen Gedichte, die von der Polarität zwischen Furcht und erotischer Anziehung durchzogen sind. Im Titelgedicht wird zwei Liebenden in der unheimlichen Stille eines Sommertags eine glückliche Stunde geschenkt. Sie durchwandern, ohne anzuhalten, die flirrende Landschaft und entgehen so der Gefahr, den Dämon aus seinem Schlaf zu reißen. Worauf Pan an seinem hellen Ort lauert, kann das Paar nur erahnen ...

In anderen Gedichten, deren schwebend leichter Ton unverwechselbar und tief eindringlich ist, beschwört Norbert Hummelt die sinnlichen Schauplätze eines inneren Geschehens herauf, das zwischen Glücksverlangen und dem Wissen um Vergänglichkeit hin und her gerissen wird. Diese Spannung hat der Autor in stark bildhafte, klanglich genau komponierte und einen heimlichen Sog ausübende Gedichte verwandelt.
Autorenporträt
Norbert Hummelt wurde 1962 in Neuss geboren und lebt als freier Schriftsteller in Berlin. Für sein lyrisches Gesamtwerk wurde er 2021 mit dem Rainer-Malkowski-Preis ausgezeichnet. Zuvor hatte er u.a. den Hölty-Preis für Lyrik, den Rolf-Dieter-Brinkmann-Preis, den Mondseer Lyrikpreis sowie den Niederrheinischen Literaturpreis erhalten. Er übertrug T.S. Eliots Gedichtzyklen "Das öde Land" und "Vier Quartette" neu ins Deutsche und ist Herausgeber der Gedichte von W.B. Yeats. Bei Luchterhand erschienen zuletzt seine Gedichtbände »Fegefeuer« und »Sonnengesang«.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 29.10.2011

Böschungsbrände

Die Geheimnisse von Zeit und Zeitempfinden bilden einen Dreh- und Angelpunkt im jüngsten Gedichtband des 1962 in Neuss geborenen Lyrikers Norbert Hummelt, der mit Natur, Liebe, Kindheit und Tod in sechzig Gedichten auch die weiteren großen Themen der Dichtung umkreist. Mit "Pans Stunde" stehen Hummelts zwischen 2007 und 2011 entstandene Gedichte unter dem Zeichen des griechischen, flötespielenden, bocksfüßigen Hirtengottes des Waldes und der Natur, der in der Mittagsstunde weder Lärm noch sonstige Störung erträgt. Tatsächlich sind hier stille und feine Gedichte versammelt, Anhänger des Experimentellen werden bei Hummelt nicht fündig werden. In seinen Versen schlägt ein romantisch geprägtes lyrisches Ich seine Sprachfunken aus Alltagsszenarien, ganz unmetaphorisch etwa aus einem Böschungsbrand auf einer Zugstrecke. Grundiert ist der Band von einer stetigen Zwiesprache mit literarischen Vorgängern wie Eduard Mörike, Theodor Fontane und häufig Stefan George: Ein Gedicht mit dem Titel "Das Jahr der Seele" zitiert den wohl bekanntesten Band des knapp hundert Jahre vor Hummelt geborenen Dichters, "morgenspiegel" variiert mit "geh in den park, dorthin, wo alle gehen" Georges berühmte Verse vom "totgesagten park". In manchen ihrer Reime wirken einige Verse etwas schwerfällig, wenn sich das "tropfnasse gras" auf "irgendwas" reimen muss. Dann wieder transportieren die Gedichte etwas von der zeitenthobenen Atmosphäre der von Pan geheiligten Mittagsstunde, in der es sich bildmächtig und melancholisch träumen lässt, "als bliebe die zeit und zöge nicht weiter", wie es in "arkadien" heißt. (Norbert Hummelt: "Pans Stunde". Gedichte. Luchterhand Literaturverlag, München 2011. 96 S., geb., 16,99 [Euro].)

btro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Irritation unter modernen Lyrik-Fans befürchtet Michael Braun angesichts der Anklänge zum frühen George, die diesen Gedichtband von Norbert Hummelt prägt, wie er feststellt. Gleichwohl hält Braun den elegischen Ton und die anmutige Sprache der hier unter der Schirmherrschaft Pans versammelten Gedichte für bewegend, ja ergreifend. Kühn erscheinen ihm die animistisch geprägten Alltagsszenen, die der Autor in der Eifel, am Niederrhein oder in Berlin ansiedelt und die hier, mehr als bislang bei diesem Autor, sich mit dem Tod auseinandersetzen, wie Braun erkennt.

© Perlentaucher Medien GmbH