Neil Gaiman ist ein gefeierter Kult-Autor unter Anhängern von Fantasy-Literatur. Mehrere seiner Romane wurden erfolgreich verfilmt und seine Comicreihe Sandman erhielt zahlreiche renommierte Auszeichnungen. Speziell in der Sandman-Reihe sowie den Romanen American Gods und Anansi Boys bedient Gaiman sich bei griechischer, römischer und nordischer Mythologie, zitiert deren Motive, verändert und erweitert sie. Stefanie Kadenbach stellt die Frage, wie Gaiman diese Elemente sowie eine Fülle von Zitaten und Querverweisen aus ganz unterschiedlichen Bereichen von Kunst und Kultur - von Shakespeares Dramen und Romanen von Charles Dickens über Hollywoodfilme und Popmusik bis hin zu amerikanischen Superhelden-Comics - verknüpft. Ausserdem untersucht sie, ob es ihm gelingt, daraus einen ganz neuen mythologischen Kosmos für eine postmoderne, technologisierte Welt zu erschaffen, in der althergebrachte Glaubens- und Wertsysteme immer mehr an Gültigkeit zu verlieren scheinen. Was passiert mit Göttern, an die niemand mehr glaubt? Wie kann ein Mensch seine Bestimmung finden, wenn selbst Halbgötter und Götter sich ihrer Identität und Aufgabe nicht mehr sicher sind? Mit Rückgriff auf Joseph Campbells Der Heros in tausend Gestalten, Christopher Voglers Die Odyssee des Drehbuchschreibers und C.G. Jungs Archetypenmodell untersucht die Autorin, ob die Funktionen, die jahrhundertelang von Religionen, Mythen und Märchen erfüllt wurden, in einer postmodernen Welt auf Romane, Comics und Filme übergehen können oder sogar müssen.
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