Produktdetails
- Verlag: Benteli
- Seitenzahl: 120
- Deutsch, Englisch, Französisch
- Abmessung: 320mm
- Gewicht: 1462g
- ISBN-13: 9783716514160
- ISBN-10: 3716514160
- Artikelnr.: 20780944
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 04.02.2006Am Ende der Welt aus der Zeit gefallen
Das Meer und die Berge sind zwei große kulturelle Erfindungen des neunzehnten Jahrhunderts, und ihre Erschließung ist eng an religiöse Erfahrungen gebunden: Im Meer begegnet der Mensch dem ewig Gleichen und dem ewig sich Wandelnden zugleich, einer leibhaft sich vor ihm ausstreckenden, gestalteten, aber nicht von ihm zu gestaltenden Unendlichkeit. Im Gebirge trifft er auf eine alles Maß übersteigende Masse, auf einen Gegenstand von einer Größe, die sich aller Darstellung entzieht.
Gemeinsam ist beiden Erfahrungen, dass man in ihnen aus der Zeit fällt: beim Meer sowieso, im Gebirge jenseits der Wachstumsgrenze, wo die Welt nur aus Eis und Fels besteht und nicht einmal die Jahreszeiten hinreichen. Die Zeit zieht vorüber, aber diese Gegenden werden davon nicht berührt oder genauer: Sie wurden davon nicht berührt, denn in dem Maße, in dem die Zivilisation in diese Regionen dringt, tragen sie die Spuren der Vergänglichkeit, ja erscheinen selbst vergänglich.
Der Schweizer Photograph Marco Paoluzzo ist in den vergangenen fünfzehn Jahren immer wieder ganz weit in den Norden gefahren, vor allem nach Island und auf die Färöer. Mitgebracht hat er höchst eindrucksvolle Schwarzweiß-Photographien von Meeren und Gebirgen, von einem geschichtslosen, wie ewig erscheinenden Raum, wie es ihn wohl nur noch an den Enden der Welt gibt. (Marco Paoluzzo: North. Nord. Flashback Publications, Nidau 2006. 120 Seiten, 58 Euro).
tost
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Das Meer und die Berge sind zwei große kulturelle Erfindungen des neunzehnten Jahrhunderts, und ihre Erschließung ist eng an religiöse Erfahrungen gebunden: Im Meer begegnet der Mensch dem ewig Gleichen und dem ewig sich Wandelnden zugleich, einer leibhaft sich vor ihm ausstreckenden, gestalteten, aber nicht von ihm zu gestaltenden Unendlichkeit. Im Gebirge trifft er auf eine alles Maß übersteigende Masse, auf einen Gegenstand von einer Größe, die sich aller Darstellung entzieht.
Gemeinsam ist beiden Erfahrungen, dass man in ihnen aus der Zeit fällt: beim Meer sowieso, im Gebirge jenseits der Wachstumsgrenze, wo die Welt nur aus Eis und Fels besteht und nicht einmal die Jahreszeiten hinreichen. Die Zeit zieht vorüber, aber diese Gegenden werden davon nicht berührt oder genauer: Sie wurden davon nicht berührt, denn in dem Maße, in dem die Zivilisation in diese Regionen dringt, tragen sie die Spuren der Vergänglichkeit, ja erscheinen selbst vergänglich.
Der Schweizer Photograph Marco Paoluzzo ist in den vergangenen fünfzehn Jahren immer wieder ganz weit in den Norden gefahren, vor allem nach Island und auf die Färöer. Mitgebracht hat er höchst eindrucksvolle Schwarzweiß-Photographien von Meeren und Gebirgen, von einem geschichtslosen, wie ewig erscheinenden Raum, wie es ihn wohl nur noch an den Enden der Welt gibt. (Marco Paoluzzo: North. Nord. Flashback Publications, Nidau 2006. 120 Seiten, 58 Euro).
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