Briefe stellen die wichtigste und häufigste Form päpstlicher Schriftlichkeit im frühen Mittelalter dar. Die hier versammelten Papstbriefe des 9. Jahrhunderts sind - im Anschluss an die Edition des Codex Carolinus (eine Briefsammlung der Zeit von 739-791) - für die historische Interpretation zentral. Der zeitliche Schwerpunkt der Briefe liegt auf den Jahren 847 bis 891. Inhaltlich kreisen sie um zentrale Fragen der Abgrenzung Roms von Byzanz. Darüber hinaus sind sie unverzichtbare Zeugnisse für zahlreiche Sachbereiche: für die Geschichte, die Bedeutung und die Ansprüche des Papsttums, für die Beziehungen zu den abendländischen Reichen und Bischöfen, für kirchenpolitische, theologische wie auch für praktische Fragen religiöser Lebensführung sowie für die frühmittelalterliche Vorstellungswelt und die Diplomatik, Epistolographie, die Kanzlei und die Sprache der päpstlichen Kurie. Insgesamt also ein großartiger, unverzichtbarer Quellenbestand zur Geschichte des 9. Jahrhunderts.