Damals, 1964, waren Elga und Ernst-Jürgen Koch das erste deutsche Ehepaar, das allein um die Welt segelte. Sie wollten den beruflichen Alltagszwängen entrinnen und fortan das Leben moderner Seenomaden führen. Jetzt segeln sie mit ihrer 16-m-Ketsch "Kairo" von der Ostküste der USA in die Karibik, zu ihren "Paradies"-Inseln, mit einem festen Ziel: Umschau zu halten nach einem Alterssitz. Sie lassen sich Zeit und beobachten scharf, blicken hinter die farbenprächtigen Äußerlichkeiten und erkennen, inmitten der noch immer betörenden Schönheit der tropischen Landschaft, eine sich rapide verändernde Umwelt. Die Hurrikansaison hält sie auf Martinique fest. Die Länge des Aufenthalts konfrontiert sie mit Geschehnissen, die dem weiterziehenden Reisenden meist verborgen bleibt. Die Illusion vom Paradies rinnt - so empfinden es die Kochs - wie der Sand in einem Stundenglas aus. Diese Erkenntnis, aber auch gesundheitliche Gründe, führen zu dem schweren Entschluß, ihr Schiff zu verkaufen - ein schwieriges, aber unterhaltsames Unterfangen - und ihr Leben vollständig neu zu orientieren.