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Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Ruhr-Universität Bochum (Germanistisches Institut), Veranstaltung: Projekt "Imagination und Kultur", Sprache: Deutsch, Abstract: Die Wissenschaft scheint uns eine Welt des Lichts. Nüchtern und skeptisch, rational und vernunftgemäß, exakt und systematisch scheint sie der einzige Bereich, der seinen Fortschritt allein durch den Versuch sichert, die eben gewonnenen Erkenntnisse gleich wieder zu falsifizieren. Trotz der Bomben von Hiroshima und Nagasaki, trotz all der Skepsis um Genforschung,…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Ruhr-Universität Bochum (Germanistisches Institut), Veranstaltung: Projekt "Imagination und Kultur", Sprache: Deutsch, Abstract: Die Wissenschaft scheint uns eine Welt des Lichts. Nüchtern und skeptisch, rational und vernunftgemäß, exakt und systematisch scheint sie der einzige Bereich, der seinen Fortschritt allein durch den Versuch sichert, die eben gewonnenen Erkenntnisse gleich wieder zu falsifizieren. Trotz der Bomben von Hiroshima und Nagasaki, trotz all der Skepsis um Genforschung, künstliche Intelligenz oder Nanotechnologie gilt sie auch weiterhin als einzig rationale Produzentin von Wahrheit. Die Menschheit hat gelernt, damit umzugehen, dass diese Wahrheit manchmal hart sein kann - doch wer sonst außer der Wissenschaft könnte sie uns zeigen? Mythos und Religion, Utopie und Imagination scheinen innerhalb ihrer Methoden keine Rolle zu spielen, sind allenfalls schmückendes Beiwerk motivierender Laborgespräche, aber kein Teil des aufgeklärten Diskurses. Der vorliegende Beitrag möchte zeigen, dass dem nicht so ist. Wissenschaftlich wie eine Hausarbeit und doch spannend wie ein Krimi enthüllt er, wie die scheinbar rationale Wissenschaft spätestens seit der Entdeckung der Kernspaltung und frühestens seit der kopernikanischen Wende selber religiöse Züge in sich trägt. Wie sie ihren Blick in eine imaginäre Zukunft wendet, diese metaphysisch mit der Vergangenheit verknüpft und sich als Erfüllerin eines Menschheitsschicksals betrachtet. Wissenschaft - das ist auch ein Glaubenssystem. Eines, das spätestens seit der Atombombe auf Hiroshima in Bedrängnis geriet und die Dialektik seines "Fortschritts" rechtfertigen und erklären musste. Wirft man einen Blick auf diesen Diskurs der Wissenschaft, schälen sich nach und nach deutlich die roten Fäden der Argumentation heraus, welche die Imaginationen der Forscher gesponnen haben. Diese roten Fäden nimmt die Arbeit auf und legt dabei ihren Schwerpunkt auf die Debatte um die Atomkraft in den fünfziger Jahren. Von dort aus schweift der Blick auf andere Forschungsbereiche und Zeitabschnitte und zeigt, dass sich die "Wissenschaftsreligion" im gesamten Diskurs der Wissenschaft (und nicht nur im atomaren Diskurs) finden lässt. Wie damals über die Atomkraft als heiliger Gral unbegrenzter Möglichkeiten gesprochen wurde, wird heute über Gen- und Nanotechnologie geredet. Geschichte wiederholt sich. Wer das weiß, kann auch Bedenken heute weit profunder ausdrücken. Auch dazu darf dieses Büchlein eine Handreichung sein.
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Autorenporträt
Oliver Uschmann brach eine Buchhändlerlehre nach einem Tag ab und arbeitete als Packer und Berufsrevolutionär. In Bochum studierte er Germanistik, in Berlin die Wirklichkeit. Uschmann ist Träger des Förderpreises NRW 2008, Dozent für Literaturpraxis sowie Journalist für Magazine wie 'GEE', 'Visions' und 'Am Erker'.