Sie sind zusammen aufgewachsen, in der Siedlung Paradiesstraße Ecke Römerstraße: Frankie, Danilo, Ferry und Ellen. Paradies und Römer, zwei Straßen, vier Wohnblocks. Ein Zuhause, aber vor allem ein Stigma. Seit dem ersten Ding, das sie gemeinsam gedreht haben, schien der Weg der vier Freunde vorgezeichnet. Danilo, der heute Schulden eintreibt, zweigt Geld in die eigene Tasche ab, damit die Zukunft seiner Töchter gesichert ist. Er will, dass sie mit Ellen in der richtigen Gegend wohnen, mit guten Nachbarn und guten Kindern. Er will, dass ihre Lehrer sie nicht schon am ersten Schultag abstempeln, weil sie da oder dort wohnen und so angezogen sind und so reden. Der Haken ist, dass Ellen sein schmutziges Geld nicht will. Also muss Frankie Danilo helfen, sie umzustimmen. Mit einem 635er BMW und dreihunderttausend Euro im Kofferraum machen sich die beiden auf die Suche nach ihr. Doch da sitzt ihnen längst die Wettmafia im Nacken ... In seinem intensiven, berührenden neuen Roman erzähltPatrick Findeis von Freundschaft und Verrat, von großen Träumen und der Hoffnung, das Leben könnte ein Stück weit besser sein, als man für möglich hält.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Für den Rezensenten Christoph Schröder hätten es auch ein paar kaputte Typen weniger sein dürfen im neuen Roman von Patrick Findeis. Dessen Einblicke ins Unterprivilegierten-Milieu der schwäbischen Alb in den 1990ern, Drogen und Gewalt inklusive, findet Schröder zwar aufschlussreich, aber auch ein bisschen dick aufgetragen. Dass der Autor seinen schicksalsgebeutelten Asis keine Kontrastfiguren gegenüberstellt, macht die Sache für Schröder etwas eintönig, trotz gut erfasster Atmosphäre und feiner Einzelszenen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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