Das Paradies - in der Vorstellung meist als das nie Erreichbare, das Irreale verankert - , kann durchaus auch in unserer Welt zu finden sein: ungewöhnliche Stimmungen, einzigartige Augenblicke, nur kurz zu entdecken und gleich wieder verschwunden. Rolf Verres hat sich auf eine jahrelange Suche begeben und durchaus irdische Dinge, die alle auf ihre Weise etwas Paradiesisches in sich tragen, in atmosphärischen Farbfotos festgehalten. Seine Zusammenstellung gliedert sich analog der biblischen Schöpfungsgeschichte und beginnt mit den Urgewalten der Natur: Wasser, Erde, Luft und Feuer, gefolgt von der Pflanzenwelt, der Tierwelt, dem Menschen und als letztes Kapitel den Werken, die von Menschenhand vollbracht wurden. Ergänzend zu den Bildern wurden Texte aus der Philosophie, Religionsliteratur und Soziologiegeschichte zusammengestellt. Es sind Texte von berühmten Schriftstellern, Philosophen, Religionsstiftern und Künstlern, die sich zum Thema "Paradies" äußern, u.a. Thomas von A quin, Buddha, Eldridge Clever, Erich Fromm, Mahatma Gandhi, Johann Wolfgang von Goethe, Hermann Hesse, Franz Kafka, Nikolaus von Kues, Christoph Ransmayr, Albert Schweitzer. Durch die Gegenüberstellung von Bild und Text entsteht ein Spannungsbogen, der einerseits die idealisierte Vision des Paradiesischen zeigt und andererseits die intellektuelle Fragestellung nach dem Paradies eröffnet.