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Das Urbild des Gartens ist das Paradies, das durch hohe Mauern von einer unwirtlicheren Welt getrennt war. Die heutigen »Paradiese« sind Saatgutbunker in Spitzbergen oder gigantische künstliche Welten zur optimierten Produktion von Lebensmitteln. Schon immer waren Gärten aber Orte des Übergangs und der Durchlässigkeit, an denen sich migrierende Pflanzen und historische Schichten, Stadt und Land, Stillstand und Bewegung begegneten. Günther Vogt, einer der einflussreichsten Landschaftsarchitekten der Gegenwart, betrachtet gemeinsam mit Violeta Burckhardt Gegenden, Gärten und künstliche Paradiese…mehr

Produktbeschreibung
Das Urbild des Gartens ist das Paradies, das durch hohe Mauern von einer unwirtlicheren Welt getrennt war. Die heutigen »Paradiese« sind Saatgutbunker in Spitzbergen oder gigantische künstliche Welten zur optimierten Produktion von Lebensmitteln. Schon immer waren Gärten aber Orte des Übergangs und der Durchlässigkeit, an denen sich migrierende Pflanzen und historische Schichten, Stadt und Land, Stillstand und Bewegung begegneten. Günther Vogt, einer der einflussreichsten Landschaftsarchitekten der Gegenwart, betrachtet gemeinsam mit Violeta Burckhardt Gegenden, Gärten und künstliche Paradiese zwischen Rom und Tschernobyl, Polen und dem Tessin, Zürich und Hamburg und stößt zuletzt auf den Grund des arktischen Ozeans, wo sich territoriale Abgrenzung und digitale Weltvernetzung spannungsvoll überlagern.
Autorenporträt
Günther Vogt, 1957 im liechtensteinischen Balzers geboren, ist Landschaftsarchitekt, Gründer und Leiter des internationalen Landschaftsarchitekturbüros Vogt Landscapes und ist seit 2005 Professor für Landschaftsarchitektur an der ETH Zürich. 2012 wurde er als erster Landschaftsarchitekt mit dem Prix Meret Oppenheim ausgezeichnet. Violeta Burckhardt studierte Urban Design an der TU Berlin und Architektur an der Tongji University Shanghai. Sie ist seit 2016 Mitarbeiterin bei Vogt Landschaft. Nach dem Studium der Kunstgeschichte, Philosophie und Geschichte in Tübingen und Basel arbeitete Frank Fehrenbach am Kulturwissenschaftlichen Institut in Essen, der Bibliotheca Hertziana in Rom und am Kunsthistorischen Institut in Florenz. 2005 bis 13 lehrte er als Senior Professor an der Harvard University, von wo er als Alexander von Humboldt-Professor an die Universität Hamburg wechselte. Fehrenbach publizierte zur mittelalterlichen Skulptur und zur Bio-Art, zu barocken Brunnen, Goethe und zum neorealistischen Film, vor allem aber zu Leonardo da Vinci und zur Kategorie der 'Lebendigkeit' im Kunstdiskurs der frühen Neuzeit. Im Mittelpunkt seiner Forschungen steht das Verhältnis von Natur und Kunst.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Rezensentin Nina Apin fühlt sich gut unterhalten von der Gedankenreise, auf die die LandschaftsarchitektInnen Violeta Burckhardt und Günther Vogt ihre Leser mitnehmen: Ausgehend vom iranischen Garten des 6. Jahrhunderts zeichnet der Essayband die Entwicklung des Konzepts Garten bis in die heutige Zeit hinein nach und zeige dabei die Höhen und Tiefen menschlicher Naturbeherrschung auf, so Apin. Interessant findet die Rezensentin beispielsweise die Ausführungen zum "potenziellen" Garten im Saatguttresor in Spitzbergen, der Samen konserviert, aber auch, vor allem von kleineren Produzenten, kritisch betrachtet werde. Auch über die Wildnis um Tschernobyl, vertikales Farming oder durch den Klimawandel ausgelöste Grenzverschiebungen lässt sich die Kritikerin gerne informieren. Nur die abschließende Erkenntnis des Bands, dass die Erde unser größter und einziger Garten sei, scheint sie etwas herkömmlich zu finden.

© Perlentaucher Medien GmbH