Die Reihe "Freiheit und Gesetz" ist einer Idee gewidmet, die die moderne praktische Philosophie begründet: der Idee, dass die Freiheit des Subjekts und die Verbindlichkeit von Normen ("das Gesetz") nicht im Gegensatz zueinander stehen, sondern durcheinander zu erläutern sind: Ein Gesetz ist nur dann verbindlich, sofern wir es uns selbst gegeben haben, so dass sich in dessen Wirksamkeit zugleich unsere Freiheit verwirklicht. Eben darin besteht die moderne Idee der Autonomie. Die Reihe dient der kritischen Untersuchung dieser Idee. Sie fragt nach den Spannungen, die in ihr aufbrechen, den Voraussetzungen, auf denen sie ruht, und den Folgen, die ihre - politische, rechtliche, soziale - Verwirklichung hat. Der erste Band der Serie beschäftigt sich mit dem Verdacht, dass die Idee der Autonomie von dem Paradox bedroht ist, in Willkür oder Heteronomie, in grundlose Setzung oder unfreie Selbstunterwerfung umzuschlagen. Dieses Paradox, so der Verdacht, besteht darin, dass sich hinter der Verknüpfung von Freiheit und Gesetz Zwang oder Gesetzlosigkeit auftut. Die Beiträge dieses Bandes diskutieren kontrovers, ob diese Diagnose zutrifft; ob die Idee der Autonomie sich in ein Paradox verstrickt; wie das Paradox der Autonomie, wenn es aufbricht, zu verstehen ist; und wie sich das Paradox vermeiden oder so entfalten lässt, dass es lebbar wird.