Was ist das Paradoxon der Medienkultur?
M. K.: Jede Kultur hat Paradoxien. In der Medienkultur werden diese Prozesse jedoch sichtbar, d.h. durch die Medien liegt der Angelpunkt der Selbstbeobachtung der Gesellschaft in der Gesellschaft selbst; durch sie vermag die Medienkultur sich permanent selbst zu beobachten und - das ist der Gag daran - kann sich beim Beobachten beobachten. Der Angelpunkt der Selbstbeobachtung sind die Medien selbst. Und denen kann man, auch bei größter Mystifikation des Journalismus, wohl kaum eine überlegene Rationalität, eine höhere Einsicht oder ein überlegenes Ethos attestieren. Medien sind eben Wirtschafts- und Kulturgüter zugleich. Daher ist das Paradoxon eine Kategorie, die es erlaubt, angemessen zu beschreiben, was in der Medienkultur durch diese Selbstbeobachtung und die permanenten Vergleichsmöglichkeiten passiert.
Weshalb sprechen Sie in ihrem Buch von einer "Magie" der Medien?
M. K.: Weil ich meine, dass Medien einen magischer Prozess bewirken, einen, der die Veränderung der Welt andeutet, aber nicht wirklich will. Die Alchemie will ja wirklich Gold machen, die Magie jedoch tun nur so als ob, sie ist ein Trick, eine Illusion; nur: der Magier verfügt über die Regeln, aus denen Realität geschaffen wird und Medien werden mit magischen Formeln beschrieben. Die prominenteste ist: "The Medium is the Message". Die Magie der Medien besteht darin, dass sie wirken, solange man nicht genau weiß, wie sie hergestellt werden, solange üben sie eine unglaubliche Faszination aus. Man will ja gar nicht wissen, wie sie funktionieren. Der durchschnittliche Medienrezipient möchte gar nicht wissen, wie etwas auf den Schirm, in die Zeitung, in die Welt kommt. In unserer Kultur, der Medienkultur, geben die Medien alles, immer und überall und das sofort. Das ist zweifellos magisch.
Ist Ihr Buch für diejenigen geschrieben, die sich entzaubern lassen wollen?
M. K.: Ich entzaubere nicht, ich bin kein Aufklärer. Ich diskutiere nur an und arbeite mit dem Modell der Paradoxie, auch mit dem Modell der Selbstparadoxie, und ich greife einfach das alte Motto von Luhmann auf, dass das Paradoxon die Orthodoxie unserer Zeit ist. Also bin ich eigentlich sehr orthodox...
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M. K.: Jede Kultur hat Paradoxien. In der Medienkultur werden diese Prozesse jedoch sichtbar, d.h. durch die Medien liegt der Angelpunkt der Selbstbeobachtung der Gesellschaft in der Gesellschaft selbst; durch sie vermag die Medienkultur sich permanent selbst zu beobachten und - das ist der Gag daran - kann sich beim Beobachten beobachten. Der Angelpunkt der Selbstbeobachtung sind die Medien selbst. Und denen kann man, auch bei größter Mystifikation des Journalismus, wohl kaum eine überlegene Rationalität, eine höhere Einsicht oder ein überlegenes Ethos attestieren. Medien sind eben Wirtschafts- und Kulturgüter zugleich. Daher ist das Paradoxon eine Kategorie, die es erlaubt, angemessen zu beschreiben, was in der Medienkultur durch diese Selbstbeobachtung und die permanenten Vergleichsmöglichkeiten passiert.
Weshalb sprechen Sie in ihrem Buch von einer "Magie" der Medien?
M. K.: Weil ich meine, dass Medien einen magischer Prozess bewirken, einen, der die Veränderung der Welt andeutet, aber nicht wirklich will. Die Alchemie will ja wirklich Gold machen, die Magie jedoch tun nur so als ob, sie ist ein Trick, eine Illusion; nur: der Magier verfügt über die Regeln, aus denen Realität geschaffen wird und Medien werden mit magischen Formeln beschrieben. Die prominenteste ist: "The Medium is the Message". Die Magie der Medien besteht darin, dass sie wirken, solange man nicht genau weiß, wie sie hergestellt werden, solange üben sie eine unglaubliche Faszination aus. Man will ja gar nicht wissen, wie sie funktionieren. Der durchschnittliche Medienrezipient möchte gar nicht wissen, wie etwas auf den Schirm, in die Zeitung, in die Welt kommt. In unserer Kultur, der Medienkultur, geben die Medien alles, immer und überall und das sofort. Das ist zweifellos magisch.
Ist Ihr Buch für diejenigen geschrieben, die sich entzaubern lassen wollen?
M. K.: Ich entzaubere nicht, ich bin kein Aufklärer. Ich diskutiere nur an und arbeite mit dem Modell der Paradoxie, auch mit dem Modell der Selbstparadoxie, und ich greife einfach das alte Motto von Luhmann auf, dass das Paradoxon die Orthodoxie unserer Zeit ist. Also bin ich eigentlich sehr orthodox...
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