Blake Nelson versetzt uns in innere Aufruhr: Was wäre wenn ? Ein moderner Skaterroman über die uralte Frage der Schuld. Taff, schnell und knisternd vor Spannung
»Paranoid Park« ist eine illegal aufgebaute Skateranlage in Portland, Oregon, und sie trägt ihren Namen nicht ohne Grund: Der Streetpark ist das Reich jener, die das Leben hart gemacht hat. Es gibt keine Regeln und keinen Besitzer, es herrscht die Anarchie der Asphaltpiraten und wer zu weich ist, der schiebt Paranoia.
Als »Skater« den Park betritt, wird er in einen Kampf verwickelt, an dessen abruptem Ende ein Toter zurückbleibt. Ein Unfall. Vielleicht Notwehr. Niemand hat Schuld. Oder doch? Panik. Flucht. Schlaflose Nächte. Sich jemandem anvertrauen wollen. Aber es siegt die Sprachlosigkeit. Der Gedanke: Vielleicht werde ich nicht geschnappt. Schweigen. Bis Unschuld zu Mitschuld wird und die Frage, wie damit umgehen, eine brisante Eigendynamik entwickelt
Balke Nelson zeichnet das packende Psychogramm eines juvenilen Gewissens authentisch, klischeefrei und vielschichtig. Ein Buch, dass einem vor soviel Lebensnähe und Echtheit den Atem verschlägt.
»Paranoid Park« ist eine illegal aufgebaute Skateranlage in Portland, Oregon, und sie trägt ihren Namen nicht ohne Grund: Der Streetpark ist das Reich jener, die das Leben hart gemacht hat. Es gibt keine Regeln und keinen Besitzer, es herrscht die Anarchie der Asphaltpiraten und wer zu weich ist, der schiebt Paranoia.
Als »Skater« den Park betritt, wird er in einen Kampf verwickelt, an dessen abruptem Ende ein Toter zurückbleibt. Ein Unfall. Vielleicht Notwehr. Niemand hat Schuld. Oder doch? Panik. Flucht. Schlaflose Nächte. Sich jemandem anvertrauen wollen. Aber es siegt die Sprachlosigkeit. Der Gedanke: Vielleicht werde ich nicht geschnappt. Schweigen. Bis Unschuld zu Mitschuld wird und die Frage, wie damit umgehen, eine brisante Eigendynamik entwickelt
Balke Nelson zeichnet das packende Psychogramm eines juvenilen Gewissens authentisch, klischeefrei und vielschichtig. Ein Buch, dass einem vor soviel Lebensnähe und Echtheit den Atem verschlägt.
"Das ist die Kunst dieses Romans: Er versetzt uns in den Geist eines Jungen, dem etwas zustößt, was wir nie erleben möchten. Und dennoch haben wir das Gefühl, Skaters Mitgehangener zu sein und Ähnliches schon erlebt oder unmittelbar vor uns zu haben." Die Zeit
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 30.11.2008TIPPS
Buch. Wenn man etwas Schlimmes, etwas wirklich sehr Schlimmes gemacht hat: Was soll man dann tun? Soll man es irgendjemandem erzählen? Wenn ja, wem? Der Sechzehnjährige, der in Blake Nelsons Roman "Paranoid Park" die Hauptrolle spielt, schlägt sich mit diesen Fragen rum, obwohl er doch eigentlich ein ganz normaler Teenager ist, der am liebsten auf seinem Skateboard waghalsige Fahrten unternimmt. Doch weil bei einem dieser Ausflüge ein Mensch ums Leben kommt, woran der Junge zumindest eine Mitschuld trägt, ist schlagartig nichts mehr wie zuvor. Wie sehr sich die Welt für uns verändert, wenn wir selbst zu einem anderen Menschen geworden sind, zeigt das Buch sehr schön. Und auch, dass man nicht darum herum kommt, die Sache für sich selbst zu klären - ganz egal, ob einem nun die Polizei auf die Pelle rückt oder nicht, ob die Freundin mit einem Schluss macht oder man selbst die Beziehung beendet. Dass es trotzdem hilft, wenn das nette Mädchen von nebenan einem einfach zuhört, zeigt das Buch auch.
spre.
Blake Nelson: "Paranoid Park". Verlag Beltz & Gelberg, 12,90 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Buch. Wenn man etwas Schlimmes, etwas wirklich sehr Schlimmes gemacht hat: Was soll man dann tun? Soll man es irgendjemandem erzählen? Wenn ja, wem? Der Sechzehnjährige, der in Blake Nelsons Roman "Paranoid Park" die Hauptrolle spielt, schlägt sich mit diesen Fragen rum, obwohl er doch eigentlich ein ganz normaler Teenager ist, der am liebsten auf seinem Skateboard waghalsige Fahrten unternimmt. Doch weil bei einem dieser Ausflüge ein Mensch ums Leben kommt, woran der Junge zumindest eine Mitschuld trägt, ist schlagartig nichts mehr wie zuvor. Wie sehr sich die Welt für uns verändert, wenn wir selbst zu einem anderen Menschen geworden sind, zeigt das Buch sehr schön. Und auch, dass man nicht darum herum kommt, die Sache für sich selbst zu klären - ganz egal, ob einem nun die Polizei auf die Pelle rückt oder nicht, ob die Freundin mit einem Schluss macht oder man selbst die Beziehung beendet. Dass es trotzdem hilft, wenn das nette Mädchen von nebenan einem einfach zuhört, zeigt das Buch auch.
spre.
Blake Nelson: "Paranoid Park". Verlag Beltz & Gelberg, 12,90 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Heike Byn stellt den Jugendroman "Paranoid Park" vor, in dem der 16-jährige Alex sich mit seiner Mitschuld am Tod eines Wachmanns auseinandersetzen muss. Nicht die Aufklärung des Falls steht im Zentrum dieses Romans, sondern die Situation des Jugendlichen, der von seinen in Scheidung befindlichen Eltern vernachlässigt wird, sich mit öden Schultagen und überhaupt einem "unerträglichen Alltag" herumschlägt, erklärt die Rezensentin. Sie zeigt sich betroffen vom "schonungslosen" Blick, mit dem Blake Nelson einen Teenager aus der amerikanischen Mittelschicht porträtiert und verrät auch, dass das Buch nicht mit einem Happy End aufwarten kann.
© Perlentaucher Medien GmbH
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