Die auf Einschaltquoten basierende Finanzierung privater Programmanbieter führt dazu, dass sich auch die Produktion von Fernsehnachrichten an Zuschauerinteressen orientieren muss. Eins von mehreren Elementen zur Steigerung der Attraktivität und Erhöhung der Quoten, welches von den Machern der privaten Sender erfolgreich eingesetzt wird, ist die persönliche und beziehungsorientierte Präsentation von Nachrichten. Attraktiv ist für den Zuschauer unter anderem der scheinbare persönliche Kontakt, also die parasoziale Beziehung zum Nachrichtensprecher. Wer diese Personalisierung beherrscht, hat offensichtlich gute Chancen, sich in der Konkurrenzsituation des deutschen Fernsehmarktes zu profilieren, für Zuschauer attraktiv zu sein und sie an sich zu binden. Die kontaktgerichtete Wirkungsebene von Unterhaltung in Fernsehnachrichten hebelt das Gebot der Trennung von Nachricht und Meinung aus und führt aufgrund der unvermeidlichen Metakommmunikation zu einer Vermischung von Nachricht und Meinung. Die vorliegende Arbeit versucht zu zeigen, dass die Darstellungseffekte der beziehungsorientierten Nachrichtenpräsentation Einfluss auf die Meinungen und Einstellungen der Rezipienten haben können.