Tiefgründig und eindrucksvoll, aber immer mit einer Prise Humor, setzt sich Hervé Jaouen in seinem Jugendroman „Pardon, Monsieur, ist dieser Hund blind?“ mit dem Thema Alzheimer auseinander. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht der dreizehnjährigen Vero, deren Großmutter an Alzheimer erkrankt
und von Veros Familie aufgenommen wird. Das Familienleben wird dadurch alles andere als einfach, doch…mehrTiefgründig und eindrucksvoll, aber immer mit einer Prise Humor, setzt sich Hervé Jaouen in seinem Jugendroman „Pardon, Monsieur, ist dieser Hund blind?“ mit dem Thema Alzheimer auseinander. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht der dreizehnjährigen Vero, deren Großmutter an Alzheimer erkrankt und von Veros Familie aufgenommen wird. Das Familienleben wird dadurch alles andere als einfach, doch Vero, ihre Eltern und ihr Bruder Guillaume geben sich alle Mühe, Omama ihre verbleibende Zeit so angenehm wie möglich zu machen. Dabei gehen sie häufig etwas unkonventionell vor und schaffen somit komische Situationen, die den Leser zum lachen bringen. Trotzdem werden die Krankheit und die damit verbundenen Probleme nie ins Lächerliche gezogen. Ganz im Gegenteil, Jaouen zeigt schonungslos auf was es bedeutet, mit einem an Alzheimer erkrankten Menschen unter einem Dach zu leben.
Bei der Beurteilung des Schreibstils des Autors darf nie vergessen werden, dass es sich bei diesem Buch um ein Jugendbuch handelt und dass die Geschichte aus Sicht eines Teenagers erzählt wird. Die Sätze sind kurz und einfach gehalten, manchmal ein wenig abgehackt. Einen roten Faden findet man selten, Vero erzählt so, wie ihr der Schnabel gewachsen ist, springt von hier nach dort und wieder zurück, so dass es manchmal einige Mühen kostet, ihr zu folgen. Trotzdem fügt sich am Ende alles zu einem passenden Gesamtbild zusammen.
Mit „Pardon, Monsieur, ist dieser Hund blind?“ hat Hervé Jaouen ein anspruchsvolles, tiefgründiges und trotzdem amüsantes Jugendbuch geschaffen, welches auf eindrucksvolle Weise zeigt, wie ein Leben mit Alzheimer gelingen kann. Nicht nur für betroffene Jugendliche bietet es eine wertvolle Lektüre, sondern auch für alle anderen.