Untoter - nicht etwa dem Voodoo-Kult entsprungen, sondern seines Zeichens Kriminalkommissar - jagt die infamen Mörder der toten Opfer, in diesem Fall des Wortgottesdienstgestalters Hans Keck, der eines schönen Tages statt des hölzernen Christus am Kreuz seiner Kirche hing und dessen Blut dem Pfarrer Eugidius Saberlein in den goldenen Kelch tropfte, während dieser die Hl. Messe zelebrierte, just zu der Zeit, als sich die Wandlung des Weins zu Christi Blut vollzog. Höchst sträflich, dass in einer anderen Groteske gar ein Verleger als Mordopfer herhalten muss; tröstlich zu erfahren, dass die gemeine Mörderin, eine Autorin natürlich, zur gerechten Strafe für den Rest ihres Lebens seichte Literatur anpreisen muss, sozusagen die Höchststrafe, die der Polizei und der Justiz weitere Schritte erspart. Insgesamt zehn köstlich gewürzte Kriminalgeschichten tischt die Künstlerin und Autorin Claudia Cornelia Parise auf, eine überraschender als die andere, die andere noch gewitzter, noch humorvoller als die eine - alle platzend vor Fantasie und meisterhaft ins Italienische übersetzt von Maria Luisa Mazzoni.