Die Gegenwart ist für Baudelaire eine endlose Abfolge verfliegender Augenblicke. Ihr Entfaltungsraum ist die Stadt, in der sich diese sich stets entziehende Jetztzeit visualisiert. Baudelaire weist den beweglichen Blick, der an die Geschwindigkeiten der Gegenwart angepasst ist, als zentrales Werkzeug aus, um in der banalen Alltagswirklichkeit des Stadtlebens Neues zu entdecken und daraus Kunst zu schaffen.Das Buch untersucht erstmalig solche »Schnappschüsse des Jetzt« in Baudelaires Fleurs du Mal. Dabei werden Momente des Sehens faszinierender Raumdetails jenen Momenten gegenübergestellt, in denen die Außenwelt den Blick des melancholischen Dichters nicht mehr fesselt und dieser in eine Schreibblockade verfällt. Diese Arten der visuellen Wahrnehmung werden in Beziehung zum Symbolismus, zu modernen Vorstellungen von Zeit und Raum gesetzt wie Plötzlichkeit, Thermodynamik und industrielle Urbanisierung.
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