Baudrillard bezeichnet mit Paroxysmus den krisenhaften Zustand kurz vor dem Ende - vor einem Ende, zu dem es nicht kommen wird. Der Begriff wird zu einer Chiffre, zu einer Standortbestimmung für unsere Gegenwart am Beginn des 21. Jahrhunderts.In den Gesprächen, die Philippe Petit für dieses Buch mit Jean Baudrillard geführt hat, stellt dieser die westlichen Paradigmen von Demokratie, Menschenrechten und Neoliberalismus in Frage und liefert eindrucksvolle Erklärungen für deren Gegenbewegungen, die sich sowohl in der Globalisierungskritik als auch im Fundamentalismus und Terror ausdrücken. Im Kontext verschiedener kultur- und kunsthistorischer Fragestellungen setzt sich Baudrillard u.a. mit Foucault, Deleuze und dem Maler Francis Bacon auseinander.Durch die Form des Interviews und die häufigen Rückbezüge auf frühere Schriften bietet das Buch zudem einen leichtverständlichen Einstieg in das Werk Jean Baudrillards, der zu den originellsten Denkern unserer Zeit gehört.
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Das Ende der Welt ist nicht mehr fern, wir sind in ein Stadium des "Paroxysmus" geraten, also eines letzten Anfalls vorm Tode. So lautet die wenig verheißungsvolle Diagnose des Philosophen Jean Baudrillard, verkündet hat er sie oft, hier ist sie in Form eines gedruckten Interviews mit Philippe Petit nachzulesen (geführt Ende der neunziger Jahre). Das Ende des Kommunismus habe keineswegs zu einem neuen Aufbruch geführt, so Baudrillard, sondern zum endgültigen Verzicht auf die Vorstellungen von einer anderen Welt, zum Ende aller Utopien. Demokratie, Medien, Kultur, Geschichte, alles ist auf den Hund gekommen. Der lx. zeichnende Rezensent äußert sich nicht zu den Thesen des Philosophen, höchstens ein wenig sanfter Spott ist zwischen den Zeilen herauszuhören.
© Perlentaucher Medien GmbH
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