Forschungsarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Bevölkerungsgeographie, Stadt- u. Raumplanung, Note: 1,3, Universität Potsdam (Humangeographie), Veranstaltung: Diskursanalyse, Sprache: Deutsch, Abstract: "Andrea, was fühlst du dich? Ladiner, Italiener oder Deutsch?"1Wie kann es sein, dass diese Frage von einer italienischen Mutter an ihren eigenen Sohn gestellt wird?Das Grödnertal im Herzen der autonomen Provinz Südtirol innerhalb der Republik Italien diente uns als Untersuchungsgebiet auf der Suche nach einer kulturellen Identität der italienischsprachigen Südtiroler. Die Bevölkerung des Grödnertals ist größtenteils der ladinischen Sprachgruppe zugehörig, die in der Provinz Südtirol vier Prozent der Gesamtbevölkerung ausmacht. In diesem Tal sind deutschsprachige und italienischsprachige Südtiroler in der Minderheit.Ausgehend von der Frage, wie sich die italienischsprachige Volksgruppe in St. Ulrich, dem Hauptort des Grödnertals, darstellt und tatsächlich im alltäglichen Umgang verhält, haben wir im Rahmen des Studienprojektes "Lebenswelten und Lebensräume im Grödnertal"2 versucht Konfliktpunkte und Besonderheiten im Zusammenleben ausfindig zu machen.Kommt es im Alltag aus Sicht der italienischsprachigen Südtiroler zu einer weitgehenden Integration oder eher zu einer Abgrenzung der Sprachgruppen? Wie gestalten sich die persönlichen Beziehungen in der Bevölkerung im Ort? Inwieweit sind Herkunft und Migrationshintergrund der italienischen Sprachgruppe als Ursache für Konflikte im interethnischen Zusammenleben heranzuziehen und sind diese in der Realität tatsächlich auffindbar?Es wird versucht, im Rahmen der vorliegenden Arbeit die Besonderheiten und Merkmale Südtirols im Allgemeinen und des Grödnertals im Speziellen aus Sicht der italienischsprachigen Bevölkerungsgruppe aufzudecken und zu skizzieren.Innerhalb der Arbeit soll aufgezeigt werden, anhand welcher Kommunikationsprozesse der italienischsprachigen Bevölkerung der benannte Raumausschnitt des Grödnertals konstruiert wird, und dabei orientiert sich diese am Raumverständnis nach Klüter3. Dies wird im ersten Teil der Untersuchung im Zusammenhang mit ausgewählten Konstrukten zur kulturellen Identität beschrieben.1 Frage einer Mutter an ihren Sohn im Interview mit Luigina Andreoli (57), Betreiberin des Hotel Lersc, St. Ullrich, 16.09.05.2 Studienprojekt III der Universitäten Potsdam und Osnabrück im Sommersemester 2005.3 Vgl.: Klüter, H.: Räumliche Orientierung als sozialgeographischer Grundbegriff. In: Geographische Zeitschrift 75/ H. 2(1987), S. 86-98
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