Obwohl ich leidenschaftlich gerne frisch koche - Pasta selbst zuzubereiten, daran hatte ich mich bislang nicht gewagt. Zu aufwendig erschien mir das Vorhaben, außerdem wollte ich nicht das Risiko eingehen, mir mit einer Pastamaschine eventuell ein weiteres Küchengerät zuzulegen, das nach einmaligem
Gebrauch nur Platz im Schrank wegnehmen würde ...
Doch dank dieses großartigen Buchs von Köchin…mehrObwohl ich leidenschaftlich gerne frisch koche - Pasta selbst zuzubereiten, daran hatte ich mich bislang nicht gewagt. Zu aufwendig erschien mir das Vorhaben, außerdem wollte ich nicht das Risiko eingehen, mir mit einer Pastamaschine eventuell ein weiteres Küchengerät zuzulegen, das nach einmaligem Gebrauch nur Platz im Schrank wegnehmen würde ...
Doch dank dieses großartigen Buchs von Köchin und Designerin Anna Person (und wahrscheinlich auch ein wenig aufgrund der vielen zusätzlichen Zeit, die ich wegen der coronabedingten Beschränkungen derzeit zu Hause verbringe) hat sich dies geändert. Ich liebe es, mit eigenen Händen (und ohne Maschine!) Pasta herzustellen, und sie schmecken einfach traumhaft!
Doch zurück zum Buch: Nach einer kurzen, informativen Warenkunde gibt der erste praktische Teil äußerst detaillierte Anleitungen zum Herstellen der verschiedenen Nudelteige und -sorten. Jeder Arbeitsschritt ist genauestens beschrieben und anhand eines Fotos illustriert, teils im Maßstab 1:1, was gerade für Anfänger extrem hilfreich ist. Überhaupt scheint die Autorin etwas perfektionistisch veranlagt zu sein. Es ist sonst nicht meine Art, in der Küche mit dem Maßband zu hantieren. Hier aber habe ich mich brav an die Millimeter-Angaben zu Teigdicke etc. gehalten, und das Ergebnis gibt Anna Pearson Recht.
Die Abschnitte für Eiernudeln sind, sowohl bei Text als auch den Fotos in Rot , diejenigen für Hartweizenpasta in Blau gedruckt, was die Orientierung sehr erleichtert. (Allerdings hätte ich Vierfarb-Druck für die Fotos den einfarbigen und grob gerasterten den Vorzug gegeben, aber das ist Geschmackssache.)
Nach den sage und schreibe 30 Pastasorten schließt sich eine Rezeptsammlung mit 40 Gerichten an. Diese sind saisonal geordnet und werden auf je einer Doppelseite mit wundervollem, ästhetischen Foto vorgestellt. Die Rezepte kommen mit wenigen Zutaten aus, sind meist leicht zuzubereiten, und alles was ich bislang gekocht habe, war ausgesprochen schmackhaft.
Ein großes Plus dieses Kochbuchs ist seine Praxisorientierung. Zwei Lesebändchen (eins für die Pastasorte, eins fürs Gericht) sparen ein mühevolles Hin- und Herblättern. Und geradezu genial sind die Seitenverweise, die jeweils deutlich sichtbar seitlich am Rand des Textes erscheinen. Sie sind auf einen Blick zu erfassen und deutlich übersichtlicher als - wie üblich - im Fließtext oder als Fußnoten.
Angaben zu Zubereitungsdauer und Schwierigkeitsgrad habe ich vermisst, und ein Register mit der Übersetzung typisch schweizer Begriffe ins Hochdeutsche hätte mir eigene Recherche erspart. (Was Baumnuss, Kefen und Randen sind, wissen vermutlich die meisten Deutschen nicht.)
Aber von diesen Kleinigkeiten ist "Pasta" ein rundum gelungenes, durchdachtes und sehr ästhetisches Kochbuch, das jeden , der sich die Zeit dafür nimmt, dazu befähigt, leckere, hochwertige Nudeln selbst auf den Tisch zu zaubern.