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Das "Ende der Welt", wie die Region von spanischen Eroberern im 16. Jahrhundert genannt wurde, war seit jeher Anziehungspunkt für Siedler, Seefahrer, Abenteurer, Forscher und Schriftsteller, viele Mythen ranken sich um das abgeschiedene Land, das nach wie vor sehr dünn besiedelt ist. Einige Gebiete sind nach wie vor Terra incognita, zu rauh und lebensfeindlich sind weite Teile der Region, denn die Natur Patagoniens wird von Extremen bestimmt: Wüsten, Fjordlandschaften, Steppen, Vulkane, Gletscher - feuchte und kühle Regenwaldgebiete im Westen, andererseits eine karge, trockene…mehr

Produktbeschreibung
Das "Ende der Welt", wie die Region von spanischen Eroberern im 16. Jahrhundert genannt wurde, war seit jeher Anziehungspunkt für Siedler, Seefahrer, Abenteurer, Forscher und Schriftsteller, viele Mythen ranken sich um das abgeschiedene Land, das nach wie vor sehr dünn besiedelt ist. Einige Gebiete sind nach wie vor Terra incognita, zu rauh und lebensfeindlich sind weite Teile der Region, denn die Natur Patagoniens wird von Extremen bestimmt: Wüsten, Fjordlandschaften, Steppen, Vulkane, Gletscher - feuchte und kühle Regenwaldgebiete im Westen, andererseits eine karge, trockene Steppenlandschaft im Osten. Reiner Sahm hat sich auf das Abenteuer eingelassen und wunderbare Aufnahmen aus der "Heimat der Winde" mitgebracht, die uns die gesamte Bandbreite dieser faszinierenden Region vor Augen führen. Seine Bilder ziehen den Betrachter allein durch ihre Größe mitten hinein in das Geschehen, zeigen uns die wilde Schönheit Patagoniens in seiner ganzen Bandbreite.
Autorenporträt
Hans-Joachim Aubert, Sachbuchautor, Reisejournalist und Fotograf, bereist seit vielen Jahren regelmäßig Mittelamerika.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 17.12.2015

Die windzerzauste Einsamkeit

Wer ein Faible für entlegene Landschaften hat, wird sich in diesem Bildband verlieren. Der Fotograf Reiner Sahm, geboren 1941, schleppt seine Panoramakamera rund um den Globus, gerne auch ans Ende der Welt. So nannten die Spanier im sechzehnten Jahrhundert den nahezu leeren Süden des amerikanischen Kontinents. Nach wie vor ist Patagonien, wovon dieser Band handelt, dünn besiedelt. Die Fotos zeigen es. Weite Landschaften, hohe Berge, und nur ab und zu eine Handvoll Häuser. Regenwälder und trockene Steppen und natürlich die Pampa, all das hat Sahm aufgenommen. Der Haupttext dazu stammt von Hans-Joachim Aubert. Über den Piraten Francis Drake, die Besiedelung Feuerlands, die ursprünglich ansässigen Araukaner, über Vulkane, Seen und Bergbesteigungen erfährt man einiges, leider aber nichts über das heutige Leben im Land oder den Städten, etwa in Uhsuaia, der südlichsten Stadt Argentiniens. Also bleiben die Bilder. Auch die klammern das Alltagsleben aus, Menschen sind nicht zu sehen. Dafür Pinguine. Trotz stimmungsvoller Fotos mit tiefhängenden Wolken bleiben so viele Fragen. Wie ist das in der Pampa, reiten die Cowboys noch immer auf Pferden, oder fahren sie mit einem Jeep? Und tragen die Menschen in Ushuaia irgendwann im Jahr auch kurzärmlige T-Shirts - oder nur Schafwolljacken? Spielen auch mal Kinder unter den windzerzausten Bäumen dieser abgelegenen Farmen, oder sitzen die mit dem Smartphone drinnen? Sind denn zu Füßen der weltberühmten Torres del Paine nie Wanderer unterwegs? So wächst beim Blättern die Sehnsucht, sich einen eigenen Eindruck zu verschaffen. Von den bewohnten Flecken, den menschenleeren Weiten und der entlegenen Landschaft am südlichen Ende der Welt.

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"Patagonien. Das südliche Ende der Welt" von Reiner Sahm. Mit Texten von Hans-Joachim Aubert in Deutsch und Englisch. Edition Panorama, Mannheim 2015. 192 Seiten, mehr als 100 Farbfotografien. Gebunden, 48 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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