Lusaka 1978: Die unehelich geborene Pumpkin ist bereits als 9-jähriges Mädchen gezwungen, ein Netz aus Lügen zu erfinden, um die Fassade einer intakten Familie aufrechtzuerhalten. Ihr Vater, ein reicher Geschäftsmann, lebt an einem anderen Ort mit einer anderen Familie. Ihre Mutter, nach außen hin eine der elegantesten Frauen des Viertels, ist Alkoholikerin. Ihre Großmutter, Besitzerin einer Bar, hasst den Vater zumindest augenscheinlich so sehr, wie ihn die Mutter liebt. Als die Fassade zu bröckeln beginnt und Pumpkins Vater den Alkoholismus der Mutter entdeckt, nimmt er das Mädchen mit zu seiner Familie, einem Ort, an dem sie Verachtung und Ausgrenzung erwarten. Die Unsicherheiten der Kindheit lassen Pumpkin selbst als erwachsene Frau, mittlerweile Architektin und ebenfalls Mutter, nicht los und stellen ihr eigentlich intaktes Leben auf eine harte Probe. Der Roman erzählt von drei Generationen Frauen und deren Leben, Lieben und Entbehrungen im nachkolonialen Sambia. Ein Netz aus Liebe, Eifersucht, Hass und menschlicher Schwäche entfaltet sich vor dem Hintergrund sozialer Umwälzungen und eines Krieges, der aus dem Nachbarland Rhodesien herüberschwappt. Es geht um politische Ambitionen und die Rollenbilder, die immer noch unsere Gesellschaften tragen und darum, wie nah Liebe und Hass sich eigentlich sind.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Carla Baum hat Ellen Banda-Aakus' Debütroman um eine Patchworkfamilie im postkolonialen Sambia der 1970er Jahre recht freundlich aufgenommen. Der Autorin gelingt in ihren Augen eine sehr einfühlsame Beschreibung der Kindheit der Tochter der "Zweitfrau" eines Geschäftsmanns und Politikers, ihrer Konflikte und Zerrissenheit sowie ihrer Schwierigkeiten als erwachsene Frau und Mutter. Baum hebt hervor, dass die Autorin aber nicht bei der Entwicklungsgeschichte stehen bleibt, sondern über das subjektive Fühlen und Erleben der Protagonistin hinausgeht und intergenerationale Perspektiven sowie das gesellschaftliche und politische Geschehen im postkolonialen Sambia gekonnt einbezieht. Dadurch entsteht für die Rezensentin eine Komplexität, die gelegentliche inhaltliche und sprachliche Ungenauigkeiten aufwiegt.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH