Sind konsequentialistische Ethiktheorien prinzipiell in der Lage, die Konzepte von Autonomie und individueller Freiheit angemessen zu integrieren? Verfügt der Konsequentialismus über das theoretische Rüstzeug, paternalistische Eingriffe in die Freiheit oder Autonomie der Individuen angemessen zu begrenzen? Dies sind die zentralen Fragen des als Thesis-Meets-Critics angelegten vorliegenden Bandes; und Thomas Gutmann beantwortet sie in seinem Hauptbeitrag negativ. Seine These lautet, dass der Konsequentialismus aus sich heraus weder eine angemessene normative Theorie noch eine Kritik des…mehr
Sind konsequentialistische Ethiktheorien prinzipiell in der Lage, die Konzepte von Autonomie und individueller Freiheit angemessen zu integrieren? Verfügt der Konsequentialismus über das theoretische Rüstzeug, paternalistische Eingriffe in die Freiheit oder Autonomie der Individuen angemessen zu begrenzen? Dies sind die zentralen Fragen des als Thesis-Meets-Critics angelegten vorliegenden Bandes; und Thomas Gutmann beantwortet sie in seinem Hauptbeitrag negativ. Seine These lautet, dass der Konsequentialismus aus sich heraus weder eine angemessene normative Theorie noch eine Kritik des Paternalismus hervorzubringen vermag, wenn innerhalb eines moralischen oder rechtlichen Rahmens der Einzelne als Einzelner respektiert und ein geschützter individueller Entscheidungsspielraum etabliert werden soll. Die weiteren Beiträge sind der kritischen Reflexion dieser These gewidmet und prüfen die Argumente, die Thomas Gutmann für sie vorbringt. Eine Replik Gutmanns auf die kritische Diskussion seines Hauptbeitrags beschließt den Band. Die agonale Form dieser Debatte, Ergebnis der gemeinsamen Diskussion zwischen den Mitgliedern, Fellows und MitarbeiterInnen der Münsteraner Kolleg-Forschergruppe "Theoretische Grundfragen der Normenbegründung in Medizinethik und Biopolitik", ermöglicht in detaillierter und pointierter Weise, Rechenschaft über die Argumentationsressourcen zu geben, die zur Klärung der zentralen Fragen herangezogen werden müssen.Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
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Autorenporträt
Michael Kühler, geb. 1973, Studium der Philosophie, Musikwissenschaft und Pädagogik. 2005 Promotion in Philosophie an der Universität Erlangen-Nürnberg. 2012 Habilitation in Philosophie an der Universität Münster; dort seit 2010 wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Kolleg-Forschergruppe Theoretische Grundfragen der Normenbegründung in Medizinethik und Biopolitik. Derzeit Vertretung der Assistenzprofessur für Praktische Philosophie an der Universität Bern. Forschungsschwerpunkte: Ethik und Metaethik, Philosophie der Person, Philosophie der Liebe, Politische Philosophie Alexa Nossek, geb. 1981, Studium der Philosophie und Alten Geschichte, 2010 Abschluss als Magistra Artium an der Universität Duisburg-Essen. Derzeit Promotionsstudium im Fach Philosophie an der Universität Münster über das Autonomie-Modell von Harry G. Frankfurt als assoziiertes Projekt der Kolleg-Forschergruppe Theoretische Grundfragen der Normenbegründung in Medizinethik und Biopolitik. Forschungsschwerpunkte: Philosophie des Geistes, Ethik und Angewandte Ethik
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