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«Ich glaube fest, dass man in der wissenschaftl. Entwicklung um mich nicht herum kommt.» So selbstsicher wie in diesem Privatbrief vom Februar 1913 klingt Jaspers selten - Dementi der eigenen Bedeutsamkeit entsprachen eher seinem Naturell und dem Stil eines Denkens, das sich als «aneignende Nachahmung» der großen Philosophen versteht. Aber zumindest für die Geschichte der Psychiatrie im 20. und inzwischen 21. Jahrhundert sollte Jaspers Recht behalten. Seine Allgemeine Psychopathologie gilt als Standardwerk, seine programmatischen Essays zur «Idee des Arztes» werden bis heute gelesen und…mehr

Produktbeschreibung
«Ich glaube fest, dass man in der wissenschaftl. Entwicklung um mich nicht herum kommt.» So selbstsicher wie in diesem Privatbrief vom Februar 1913 klingt Jaspers selten - Dementi der eigenen Bedeutsamkeit entsprachen eher seinem Naturell und dem Stil eines Denkens, das sich als «aneignende Nachahmung» der großen Philosophen versteht. Aber zumindest für die Geschichte der Psychiatrie im 20. und inzwischen 21. Jahrhundert sollte Jaspers Recht behalten. Seine Allgemeine Psychopathologie gilt als Standardwerk, seine programmatischen Essays zur «Idee des Arztes» werden bis heute gelesen und kontrovers diskutiert. Der vorliegende Band versammelt Jaspers' pathographische Analysen und Schriften zur Medizin, unter anderem die Studie über Strindberg und van Gogh (1922), den Anti-Freud «Zur Kritik der Psychoanalyse» (1950) sowie, ebenfalls aus den 1950er Jahren, die Vorträge «Arzt und Patient», «Die Idee des Arztes», «Der Arzt im technischen Zeitalter», bis hin zu Jaspers' letztem publizierten Text über (d. h. gegen) die «generelle Strafbarkeit der Homosexualität».
Autorenporträt
Dominic Kaegi ist Mitarbeiter der Forschungsstelle Karl-Jaspers-Gesamtausgabe der Heidelberger Akademie der Wissenschaften.