Der Metastasierungsprozess ist ein sehr komplexes Phänomen, bei dem Zellen und eine Mikroumgebung in einen Kontext genetischer Veränderungen eingebunden sind. Um erfolgreich metastasieren zu können, muss die Krebszelle eine Reihe spezifischer Eigenschaften besitzen, die ihr das Überleben ermöglichen. Dieser Metastasierungsprozess wird bereits in der lokalen Phase des Krebses vorbereitet. Denn während des Tumorwachstums werden die Krebszellen sukzessive mutiert, was auf die genomische Instabilität von Krebs zurückzuführen ist. Diese Mutationen führen zur Auswahl besonderer Zellklone, die als metastasierende Zellklone bezeichnet werden und die alle notwendigen Fähigkeiten besitzen, um sich erfolgreich in Metastasen einzunisten und als Zweittumor zu wachsen. Während ihrer Wanderung müssen sich die Tumorzellen mit dem Immunsystem des Wirts auseinandersetzen, um ihre Ausbreitung zu fördern. Auch wenn die Behandlung von metastasierendem Krebs noch in weiter Ferne liegt, bieten die neuen zielgerichteten Moleküle präzise Wirkungsweisen, die von einem immer genaueren Verständnis der beteiligten Mechanismen zeugen.