In den letzten Jahren beobachten wir eine Zunahme großer chirurgischer Eingriffe bei Patienten mit hohem Narkose- und Operationsrisiko. Trotz dieser Entwicklung ist eher eine Abnahme der intraoperativen Komplikationshäufigkeit zu verzeichnen [21, 101]. Dabei hat die zunehmende Sicherheit des Patienten im Operationssaal in einigen Fäl len das Problem der Narkose- und Operationsletalität in die postoperative Phase verschoben. Schon in der vielzitiert~n Studie des Baltimore Anesthesia Study Committee [154] wurde diese Tendenz sichtbar, denn über 50% tödlicher teilweise anästhesiebedingter Komplikationen wurden postoperativ beobachtet. Auch neuere Untersuchungen von Harrison et al. [91] und Marx et al. [135] bestätigen dieses Ergebnis. Dabei ist das Auftreten postoperativer Komplikationen eng mit Vorerkrankungen des Patienten verbunden. Insbesondere erhöhen bronchopulmonale und kardiale Vor erkrankungen sowie eine Operationsdauer über 120 min bei Abdominalchirurgie das postoperative Risiko [132]. Die kardiale Gefahrdung steigt deutlich, wenn präoperativ ein Herzinfarkt vorliegt und im perioperativen Verlauf niedrige Blutdrucke beobachtet werden [77, 187, 190]. Es ist jedoch noch ungeklärt, aus welchen Grunden und zu welchem Zeitpunkt ein perioperativer Herzinfarkt bei Fehlen einer identifizierbaren Periode niedriger Blut drucke ausgelöst wird. Vormittag et al. [197] wiesen in diesem Zusammenhang bereits auf die Bedeutung der unmittelbaren postnarkotischen Reflexaktivierung als mögliche Herzinfarktursache hin, und auch in der neueren Untersuchung von Rao et al. [159] wird die Verminderung der Häufigkeit des postoperativen Myokardinfarkts auf eine blutdrucknormalisierende Therapie in der frühen postnarkotischen Periode bezogen.
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