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Zu den umstrittensten Gebieten der antiken Musikgeschichte gehört die melodische Ausgestaltung der Gesänge der attischen Tragödie, die, abgesehen von spärlichen Notationen, als bloße Lesetexte überkamen. Um Unterschied zum regulierten Tonsystem der hellenistischen Theorie existierten in archaischer und klassischer Zeit Tonordnungen von variabler Struktur, vergleichbar den mündlich überlieferten Melodiemodellen des Orients. Mit bestimmten Ausdruckswerten assoziiert, lassen sich diese Harmoniai als Derivate konkreter Sangesweisen deuten. Dürften Aischylos und Sophokles noch geringstufige Leitern…mehr

Produktbeschreibung
Zu den umstrittensten Gebieten der antiken Musikgeschichte gehört die melodische Ausgestaltung der Gesänge der attischen Tragödie, die, abgesehen von spärlichen Notationen, als bloße Lesetexte überkamen. Um Unterschied zum regulierten Tonsystem der hellenistischen Theorie existierten in archaischer und klassischer Zeit Tonordnungen von variabler Struktur, vergleichbar den mündlich überlieferten Melodiemodellen des Orients. Mit bestimmten Ausdruckswerten assoziiert, lassen sich diese Harmoniai als Derivate konkreter Sangesweisen deuten. Dürften Aischylos und Sophokles noch geringstufige Leitern genutzt haben, so erweiterte Euripides den Tonbestand und verwandte ebenso wie Agathon die engschrittige Chromatik, beide unter Einfluß der auf realistische und affektive Wortdeutung bedachten emanzipierten Chorlyrik im Wandlungsprozeß der Polis.
Autorenporträt
Der Autor: Lukas Richter wurde 1923 in Bärenstein im Osterzgebirge geboren. Er studierte von 1941 bis 1942 Kirchenmusik in Leipzig und nach kriegsbedingter Unterbrechung ab 1949 Musikwissenschaft an der Berliner Humboldt-Universität. Hier nahm er ab 1959 Lehraufträge wahr (Promotion 1957, Habilitation 1966). Ab 1961 wirkte er hauptberuflich an Instituten der Deutschen Akademie der Wissenschaften in Berlin mit. 1988 wurde der Autor emeritiert. 1993 erfolgte die Ernennung zum Honorarprofessor.