Pia Becker entwirft eine Konzeption von Patientenautonomie, die sich im Gegensatz zu in der Medizinethik bisher dominierenden Konzeptionen an der grundsätzlichen Fähigkeit des Patienten zur Autonomie orientiert. Ausgangspunkt bildet die Notwendigkeit der informierten Einwilligung, die neben der Patientenautonomie vor allem auch die körperliche Integrität des Patienten schützt. Als Adäquatheitsbedingungen dienen die beiden normativen Funktionen der Patientenautonomie als Barriere und Schlüssel einer medizinischen Behandlung. Diese Konzeption von Patientenautonomie hat den Vorteil, Patienten besser vor Überforderungen zu bewahren und deren Bedarf an Unterstützungsangeboten zur Förderung der Patientenautonomie deutlicher hervorzuheben.
"... Das Buch ist nicht nur Lesern zu empfehlen, die einen neuen kritischen Blick auf die Bedeutung der Patientenautonomie werfen wollen, sondern eignet sich auch für Neulinge, die einen ersten Einblick in die aktuelle Debatte um dieses Thema gewinnen wollen." (Dr. E.-M. Frittgen, in: Ethik in der Medizin, Jg. 32, 2020)