44% der über 60-jährigen Deutschen (forsa-Umfrage 1/2014) besitzen eine Patientenverfügung. Im klinischen Alltag sind fast alle Patientenverfügungen identisch "angekreuzt" - Individualität Fehlanzeige! Was die BGH-RichterInnen der Patientenverfügung ins Stammbuch schrieben und was die Mütter und Väter der "Bayerischen Patientenverfügung" mit den "eigenen Wertvorstellungen" zu fassen suchten, ist eine Herausforderung für jede Erstellung dar. Das vorliegende Buch sucht - ausgehend von der Entwicklungsgeschichte der Patientenverfügung, über einen wertephilosophischen Exkurs - die individuelle Erstellung einer Patientenverfügung im Bereich von Spiritual Care zu verorten; Spiritual Care verstanden als "Teilhabe ... an einem als sinnvoll erfahrenen Leben ... [durch] Offenhalten von Un-verrechenbarem ... [durch] Wahrnehmung persönlichkeitsspezifischer spiritueller Bedürfnisse und als Erschließung spiritueller Ressourcen des Individuums" (Roser 2007). Konkret: Anwendung des ignatianischen Exerzitien- und Entscheidungsprozesses auf die persönliche Erstellung einer Patientenverfügung, verschriftlicht in einem "Abschiedsbrief" als Ergänzung zum Patientenverfügungsformular.