Faigenbaum hat sich in den frühen neunziger Jahren als Portraitist einen Namen gemacht. Nacheinander hatte er in Florenz, Rom und Neapel Zugang zu alten Adelsgeschlechtern gefunden, darunter die Familien Rucellai, Massimo und Aldobrandini. Von ihnen schuf Faigenbaum hermetische, antiquiert anmutende Gruppenportraits, die von einer seltsamen Stille durchzogen sind. Patrick Faigenbaum beobachtet mit seiner Kamera. Ob er Gebäude, Menschengruppen oder einzelne Menschen fotografiert, seine Fotografien sind nie spontan. Selbst wenn sie wie eine Momentaufnahme erscheinen, so ist doch jedes seiner Bilder geprägt von der Distanz des Gestaltenden. Man folgt einem melancholischen Skeptiker, der dem Unauffälligen im Bild Präsenz verleiht. Was dieser Position im Grenzland von dokumentarischer und inszenierter Fotografie Spannung gibt, ist die Intensität des Blicks, das Zugehen auf die Situation, ohne sich von ihr vereinnahmen zu lassen: begeisterungsfähig und doch illusionslos.
"Seine Fotografien sind sorgfältig inszenierte Bühnenbilder einer menschlichen Komödie, zitieren Motive aus Malerei, christlicher Ikonographie und Mythologie, zeigen Familien im Ornat ihrer Tradition und entblößen sie bis auf das Kammgarn ihrer Maßanzüge."(Die Zeit) "Man folgt einem melancholischen Skeptiker, der dem Unauffälligen im Bild Präsenz verleiht. Was dieser Position im Grenzland von dukumentarischer und inszenierter Fotografie Spannung verleiht, ist die Intensität des Blickes, das Zugehen auf die Situation, ohne sich von ihr vereinnahmen zu lassen." (FAZ) "Die eisige Contenance, mit der die Adligen hier posieren, macht einen zum Eindringling, der hinter halboffenen Salontüren und verrutschten Krawatten nach Spuren einer Geschichte sucht - und je undurchdringlicher die Räume, je abweisender die Blicke, desto intensiver forscht man nach den unsichtbaren Geheimnissen hinter der Fassade." (Süddeutsche Zeitung)