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Der Schriftsteller Daniel Quinn wird von einem Fremden um Hilfe gebeten. Um einen Mord zu verhindern, schlüpft er in die Rolle eines Privatdetektivs und gerät in ein Labyrinth aus Identität und Verwechslung, in dem sich die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Schein auflösen. Mit seiner New-York-Trilogie gelangte Paul Auster 1987 zu Weltruhm. Paul Karasik und David Mazzucchelli übersetzen Stadt aus Glas, den ersten Teil der Reihe, mit dieser Graphic Novel meisterhaft in Bildsprache.

Produktbeschreibung
Der Schriftsteller Daniel Quinn wird von einem Fremden um Hilfe gebeten. Um einen Mord zu verhindern, schlüpft er in die Rolle eines Privatdetektivs und gerät in ein Labyrinth aus Identität und Verwechslung, in dem sich die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Schein auflösen. Mit seiner New-York-Trilogie gelangte Paul Auster 1987 zu Weltruhm. Paul Karasik und David Mazzucchelli übersetzen Stadt aus Glas, den ersten Teil der Reihe, mit dieser Graphic Novel meisterhaft in Bildsprache.
Autorenporträt
David Mazzucchelli wurde 1960 geboren. Seine Karriere als Comic-Zeichner und Illustrator begann in den frühen 1980ern bei Marvel Comics, wo er zunächst ganz klassisch mit den bekannten Superhelden sein Geld verdiente. Bekannt wurde Mazzucchelli durch seine Kollaborationen mit Frank Miller und mit Paul Karasik . Seit 1991 wurden seine Comic-Kurzgeschichten weltweit in Magazinen und Büchern publiziert.

Paul Auster, 1947 als Nachkomme eingewanderter österreichischer Juden in Newark, New Jersey geboren, studierte Anglistik und vergleichende Literaturwissenschaft an der Columbia University New York (B.A. und M.A.) und fuhr danach als Matrose auf einem Öltanker zur See. 1971 - 74 lebte er in Frankreich, hauptsächlich in Paris. Nach seiner Rückkehr in die USA nahm er einen Lehrauftrag an der Columbia University an und arbeitete zusätzlich als Übersetzer französischer Autoren (Blanchot, Bouchet, Dupin, Joubert, Mallarmé, Sartre) sowie als Herausgeber französischer Literatur in amerikanischen Verlagen. Paul Auster lebt in Brooklyn, New York, ist mit der Schriftstellerin Siri Hustvedt verheiratet und hat zwei Kinder. Er erhielt Stipendien der National Endowment for the Arts (1977 für Lyrik, 1983 für Prosa), den France Culture Prix Etranger (1988) und den Morton Dauwen Zabel Award (1990). 2006 erhielt er den Prinz-von-Asturien-Preis in der Sparte Literatur.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 10.04.2013

GRAPHIC NOVELS
KRIMI (3)
Am Ursprung
der Sprache
„Stadt aus Glas“, von Paul
Karasik und David Mazzucchelli
DEFGH Bibliothek
Zum Fürchten ist der junge Mann, der sich da mühsam durch seine Wohnung zu einem Sessel schleppt. „Keine Fragen, bitte. Ja. Nein. Ich bin Peter Stillman“, so stellt er sich dem verdutzten Daniel Quinn vor. Der Anfang eines irren Berichts ohne Punkt und Komma von einer traumatischen Kindheit. Denn Peter wurde neun Jahre lang in ein leeres, dunkles Zimmerverlies gesperrt, ohne Kontakt zur Außenwelt – von seinem eigenen Vater, dem berühmten Theologieprofessor, der seinem Sohn seinen eigenen Namen gab und an ihm ein schauerliches Experiment vollführte: Peter Stillman sen. wollte beweisen, dass seine These von einer Ursprache richtig sei, der Sprache Gottes, die jedem Menschen bei der Geburt zu eigen ist und in der Ding und Zeichen noch eins sind. Als ein Feuer in der Wohnung ausbrach, wurde der Sohn befreit und der Vater in die Psychiatrie eingewiesen. Doch jetzt, viele Jahre später, soll er entlassen werden, und der Sohn fürchtet um sein Leben. Sein Auftrag an Quinn: Er soll den Verrückten in New York ausfindig machen. Die Sache hat allerdings einen Haken: Stillman jr. hat sein Gegenüber mit einem Privatdetektiv namens Paul Auster verwechselt; in Wirklichkeit ist Quinn Schriftsteller, der unter dem Pseudonym William Wilson Kriminalromane veröffentlicht. Doch was anfangs noch das bloße Interesse an einem kuriosen Zufall ist, wird zur fatalen Obsession: Unermüdlich folgt Quinn dem alten Professor auf seinen Wanderungen durch Manhattan, und bald dämmert ihm, dass ihm die Kontrolle über sein Spiel längst entglitten ist . . .
  Der Kurzroman „Stadt aus Glas“ bedeutete 1985 Paul Austers Durchbruch: Vordergründig eine spannende Detektivgeschichte, in der hochvirtuos und geradezu mustergültig postmodern dem Wesen der Zeichen auf den Grund gegangen wird. Als Anfang der 1990er Art Spiegelman Paul Karasik und David Mazzucchelli fragte, ob sie an einer Comic-Adaption interessiert wären, war die erste Reaktion verständlicherweise Kopfschütteln. Wie sollte man einen Text, dessen eigentliches Thema das Wort selbst ist, in eine Bildgeschichte verwandeln? Was am Ende herauskam, verblüfft. Die meisten Adaptionen kranken daran, dass sie die Vorlage lediglich illustrieren, ohne in ihrem eigenen Medium originell zu sein; Karasik und Mazzucchelli hingegen verstehen es meisterhaft, alle Register der Neunten Kunst zu ziehen. Ihr bevorzugtes Mittel dabei ist der Zoom: Am Anfang verwandelt sich ein schwarzes Quadrat in einen Kreis und schließlich in die Wählscheibe eines Telefons – nein, wir sehen nur das Bild eines Bildes, auf dem dann ein richtiges Telefon steht. Das Doppelgängermotiv, das das gesamte Werk durchzieht, ist damit grandios eingeführt. Doch vergessen Karasik und Mazzucchelli nie das Wichtigste: Die schwarzweißen Tuschezeichnungen, die an den Film Noir erinnern und das steinerne Labyrinth New Yorks atmosphärisch dicht heraufbeschwören, halten bis zur allerletzten Seite die atemlose Spannung des Originals aufrecht. „Stadt aus Glas“ ist der seltene Fall einer Comic-Adaption, bei der der visuelle Doppelgänger genauso gut ist wie sein Text-Bruder.
THOMAS VON STEINAECKER
Sie ließen sich nicht abschrecken von Paul Austers Meisterstück – David Mazzucchelli und Paul Karasik.
FOTOS: OH
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