"Im übrigen bin ich ... mit meiner gesamten Familie nur verfolgt, gequält und der Freiheit beraubt und von allen Menschen, mit wenigen Ausnahmen, geächtet und gemieden worden", so wird Paul Bosse nach Kriegsende 1946 sein Schicksal im 3. Reich zusammenfassen. Die Autoren erzählen und kommentieren seine Lebensgeschichte in ihrer Verwobenheit in Zeit-, Kirchen- und Wittenberger Lokalgeschichte und begleiten seine Klinik, von ihrer Gründung 1936 bis zu ihrem Ende 1996, nachdem sie in der DDR zu den bedeutendsten Geburtskliniken gehört hatte. Dass bis heute kein Versuch unternommen wurde, Paul Bosses Lebensleistung zu würdigen, sondern ihn im Gegenteil vergessen zu machen, hängt mit Verwicklungen zusammen, die in der jüngeren Vergangenheit - im letzten Viertel des 20. Jahrhunderts - zu suchen sind.
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