Auch in Corona-Zeiten gehören Kunst und Wirtschaft eng zusammen, künstlerisches und unternehmerisches Handeln inspirieren einander. Corona hat seit März 2020 viele Selbstverständlichkeiten aufgehoben, für die Kunst und für die Wirtschaft. Dazu gehört, dass es eine Tradition unterbrochen hat: Seit 1992 findet im Haus der Unternehmensverbände alljährlich auf sorgfältig kuratierten Ausstellungen Begegnung von Künstlern und Unternehmern statt. Für 2020 war etwas ganz Besonderes geplant: Bildende Kunst und Literatur sollten zusammenkommen...In unserem Buch und in unserer Ausstellung werden Gedichte von Paul Celan für zeitgenössische bildende Künstler Inspiration für Bildwerke – jedes Gedicht bekommt ein Bild. Unter dem Titel des Gedichts sind Lyrik und Bildende Kunst verbunden, zu Text und Bild tritt ein drittes Element: Wer will, kann im Buch und in der Ausstellung das Bildwerk zum Gedicht betrachten und gleichzeitig eine künstlerische Sprechfassung des Gedichts hören. Das ist zwar noch kein Wagner’sches Gesamtkunstwerk, aber etwas, was dem großen Wirtschaftstheoretiker Schumpeter sicher gefallen hätte. Er nannte Unternehmer Leute, die vorhandenes neu kombinieren und so Innovationen schaffen. (Übrigens: er lehrte auch an der Universität Czernowitz, als die Bukowina noch zu Österreich-Ungarn gehörte!) Im Buch kommt ein viertes Element dazu: Literaturwissenschaft! Der Dichtung, der bildenden Kunst, der Sprechkunst gesellt sich die Kunst der Analyse und der Deutung; ich schreibe bewusst ‚Kunst‘, denn auch die Hermeneutik fällt darunter, sie ist ars interpretationis!......