34,80 €
inkl. MwSt.
Versandkostenfrei*
Sofort lieferbar
payback
0 °P sammeln
  • Gebundenes Buch

"Meine Lieben, habt Dank für alles, habt Dank dafür, daß Ihr da seid, daß Ihr dieses weite Tor der Freundschaft geöffnet habt -: Ihr seid meine endlich wirklich gewordene Welt." Paul Celan an Klaus und Nani Demus
Als "Bruder" hat Paul Celan Klaus Demus bezeichnet, niemandem hat er sich stärker geöffnet als dem Wiener Freund. Ingeborg Bachmann war es, die diese Freundschaft stiftete, 1948 in Wien. Aus dem Zusammentreffen des Dichters aus der Bukowina mit dem jungen Wiener Dichter und Studenten der Kunstgeschichte entwickelt sich die einzig "wahre" Freundschaft Celans, in die später auch Nani…mehr

Produktbeschreibung
"Meine Lieben, habt Dank für alles, habt Dank dafür, daß Ihr da seid, daß Ihr dieses weite Tor der Freundschaft geöffnet habt -: Ihr seid meine endlich wirklich gewordene Welt." Paul Celan an Klaus und Nani Demus

Als "Bruder" hat Paul Celan Klaus Demus bezeichnet, niemandem hat er sich stärker geöffnet als dem Wiener Freund. Ingeborg Bachmann war es, die diese Freundschaft stiftete, 1948 in Wien. Aus dem Zusammentreffen des Dichters aus der Bukowina mit dem jungen Wiener Dichter und Studenten der Kunstgeschichte entwickelt sich die einzig "wahre" Freundschaft Celans, in die später auch Nani Demus geb. Maier und Celans Ehefrau Gisèle Celan-Lestrange miteinbezogen werden.

Ihr gemeinsamer Briefwechsel nimmt unter den Korrespondenzen Paul Celans eine herausragende Stellung ein, sowohl dem Umfang nach (ca. 400 Briefe) als auch in seiner Bedeutung: Wie keine andere seiner Korrespondenzen offenbart dieser Dichterbriefwechsel den Menschen Paul Celan hinter dem Werk und ermöglicht dabei zugleich einen Einblick in seinen oft mühevollen Pariser Alltag. Auf die Verbindung zwischen Ingeborg Bachmann und Paul Celan wirft er ein neues und eindringlich scharfes Licht.Und doch wird selbst diese Beziehung zweier Dichter, die größte Nähe und Zuneigung miteinander verbindet, durch die Goll-Affäre und Celans Krankheit 1962 für Jahre getrennt. 1968 aber nimmt Klaus Demus den Faden wieder auf: So hinterlassen diese Briefe zum Schluß auch ein berührendes Dokument von Paul Celans letzten Jahren.
Autorenporträt
Celan, PaulPaul Celan wurde am 23. November 1920 als Paul Antschel als einziger Sohn deutschsprachiger, jüdischer Eltern im damals rumänischen Czernowitz geboren. Nach dem Abitur 1938 begann er ein Medizinstudium in Tours/Frankreich, kehrte jedoch ein Jahr später nach Rumänien, zurück, um dort Romanistik zu studieren. 1942 wurden Celans Eltern deportiert. Im Herbst desselben Jahres starb sein Vater in einem Lager an Typhus, seine Mutter wurde erschossen. Von 1942 bis 1944 musste Celan in verschiedenen rumänischen Arbeitslagern Zwangsarbeit leisten. Von 1945 bis 1947 arbeitete er als Lektor und Übersetzer in Bukarest, erste Gedichte wurden publiziert. Im Juli 1948 zog er nach Paris, wo er bis zu seinem Tod lebte. Im selben Jahr begegnete Celan Ingeborg Bachmann. Dass Ingeborg Bachmann und Paul Celan Ende der vierziger Jahre und Anfang der fünfziger Jahre ein Liebesverhältnis verband, das im Oktober 1957 bis Mai 1958 wieder aufgenommen wurde, wird durch den posthum veröffentlichten

Briefwechsel Herzzeit zwischen den beiden bestätigt. Im November 1951 lernte Celan in Paris die Künstlerin Gisèle de Lestrange kennen, die er ein Jahr später heiratete. 1955 kam ihr gemeinsamer Sohn Eric zur Welt. Im Frühjahr 1970 nahm sich Celan in der Seine das Leben.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Dass es noch immer Überraschendes gibt von und zu Paul Celan, lernt Helmut Böttiger bei der Lektüre dieses umfangreichen Briefwechsels. Allerdings stößt er beim sieben Jahre jüngeren Dichterkollegen Klaus Demus und seiner Frau Nani zunächst auf die bekannten Mythisierungsmechanismen betreffend Celan. Im Verlauf erfährt Böttiger Neues über Celans Gemütsverfassung während der 50er Jahre, über seine Empfindlichkeit gegenüber Kritik, seine Erfahrungen bei der Tagung der Gruppe 47 im Mai 1952 sowie über seine für Böttiger nicht anders als tragisch zu empfindende Lossagung von Demus infolge zunehmender paranoider Vorstellungen.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Gerade im Briefwechsel mit Klaus Demus, dem lange Zeit engsten und fast einzigen Freund, ist es erschütternd zu beobachten, wie Celan sich zusehends in ein Wahnsystem verstrickt und selbst seine Freunde als Feinde bezichtigt. Er sagt sich auch von Demus los. Man kann nicht anders, als dies nach allem Vorangegangenen als tragisch zu empfinden.« Helmut Böttiger Süddeutsche Zeitung 20091116