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Ein etwas verwirrter, junger Celan-Forscher aus Berlin in einer Lebenskrise. Oft geht er in ein Café, liest dort. Eines Tages steht ein Mann vor seinem Tisch, der transtibetanisch auf ihn wirkt. Der Mann weiß beunruhigend viel über ihn. Das ist dem Protagonisten etwas unheimlich, trotzdem entwickelt sich eine Freundschaft. Im Hintergrund lauert ein Rätsel. Der Großvater des chinesischen Freundes hat in Paris in den 1950er und 60er Jahren chinesische Medizin praktiziert. Mit seiner Hilfe kommt der Forscher auf eine neue Deutungsmöglichkeit von Begriffen wie Meridian oder Fadensonnen.Und es geht…mehr

Produktbeschreibung
Ein etwas verwirrter, junger Celan-Forscher aus Berlin in einer Lebenskrise. Oft geht er in ein Café, liest dort. Eines Tages steht ein Mann vor seinem Tisch, der transtibetanisch auf ihn wirkt. Der Mann weiß beunruhigend viel über ihn. Das ist dem Protagonisten etwas unheimlich, trotzdem entwickelt sich eine Freundschaft. Im Hintergrund lauert ein Rätsel. Der Großvater des chinesischen Freundes hat in Paris in den 1950er und 60er Jahren chinesische Medizin praktiziert. Mit seiner Hilfe kommt der Forscher auf eine neue Deutungsmöglichkeit von Begriffen wie Meridian oder Fadensonnen.Und es geht um viel mehr. Ein vielschichtiger Roman über Freundschaft, Krankheit und Sprache und über Begegnungen, die einen Faden spinnen zwischen den Welten. (Auch die Einschränkungen der jüngsten Vergangenheit und die Gegenwart kommen unaufdringlich vor). Celan-Gedichtzeilen sind anregend in den Text verwoben. Wie in allen Büchern der Autorin tauchen untergründig viele erhellende Alltags-Beobachtungen auf, Sätze und Gedankengebilde wirken nach, regen zum Denken an.
Autorenporträt
Yoko Tawada, geboren 1960 in Tokyo, von 1982 bis 2006 in Hamburg, jetzt in Berlin. Sie schreibt auf Japanisch und auf Deutsch. Literarische Essays, zuletzt ¿akzentfrei¿ (2. Auflage), Romane, zuletzt ¿Sendbo-o-te¿ (3. Auflage), ¿Etüden im Schnee¿ (3. Auflage) und der Roman, der wie ein Gedicht aussieht, ¿Ein Balkonplatz für flüchtige Abende¿ (2. Auflage). Gedichte und Kurzprosa, zuletzt ¿Abenteuer der deutschen Grammatik¿ (6. Auflage) und Theaterstücke (versammelt in dem Buch ¿Mein kleiner Zeh ist nur ein Wort¿). ¿Dieses Buch hat mich berührt wie lange keines mehr¿, begann Denis Scheck sein schönes Gespräch mit Yoko Tawada in der Sendung Druckfrisch über ¿Sendbo-o-te¿: Ein Land isoliert sich nach einer Katastrophe, doch nicht die Alten, sondern die Kinder sind hier besonders in Gefahr. Erzählt wird von dem Jungen Mumey und seinem Urgroßvater, der sich um ihn kümmert. Ihre erste Buchveröffentlichung hatte sie in Deutschland 1987 (Nur da wo du bist da ist nichts), in Japan 1992 (Sanninkankai). Inzwischen gibt es mehr als 25 Bücher im Verlag, die wir alle lieferbar halten. ¿Yoko Tawada beschreibt die Welt so, wie sie aussähe, könnte man gleichzeitig träumen und hellwach sein.¿ (Elke Brüns, taz). Seit 1987 über 1200 Lesungen in Literaturhäusern, Theatern, Buchhandlungen, Goethe-Instituten, Museen, Kirchen, Tempeln, Schulen und Universitäten in vielen Ländern der Welt.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Rezensentin Judith von Sternberg ist ganz fasziniert von Yoko Tawadas Buch zum hundertsten Geburtstag Paul Celans. Die Geschichte um einen Literaturwissenschaftler und Opernfan mit Celan'schem Sensorium für seine Umwelt findet Sternberg so ungewöhnlich wie gelungen. Wie die Autorin das Traurige im Komischen und umgekehrt herausarbeitet, Celan-Texte und -exegesen einfließen lässt und dabei ganz gegenwärtig auch auf den Lockdown anspielt, steckt für die Rezensentin voller Überraschungen.

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