Die Studie befasst sich mit Paul Celans Prosatext »Gespräch im Gebirg«. Ausgangspunkt bildet Celans Bemerkung in der Büchnerpreisrede, er habe den Text »in Erinnerung an eine versäumte Begegnung« geschrieben. Die Formulierung wird auf ihre historischen, biographischen und insbesondere auf ihre poetologischen Implikationen hin befragt. Die Studie prüft kritisch die gängige Interpretation, nach der Celan im Text eine versäumte Begegnung mit Theodor W. Adorno nachhole. Durch minutiöse Lektüre, poetologische Analyse, intertextuellen Vergleich mit Texten Adornos und Einbezug von z.T. erst kürzlich veröffentlichten Briefen gelingt es ihr, ein genaues Bild der ästhetischen Gemeinsamkeiten und Differenzen von Adorno und Celan vor dem Hintergrund der zeitgenössischen Diskussion um Adornos »Lyrikverdikt« zu zeichnen. Die Differenzen betreffen dabei insbesondere die Beziehung zum Judentum und den Stellenwert, den es für das ästhetische Denken spielt. Durch die Erhellung des poetologischen Gehalts der Bemerkung stößt die Studie zu einem neuen Verständnis des Prosatexts vor und kann ihn gegenüber Celans Gedichten und deren Poetik profilieren.
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"S[iebert]'s insistance on the primacy of the text, and the reading of it [...], provides an eloquent and convincing case against purely autobiographically informed literary investigation. The volume concludes with some provocative suggestions for further research."
In: The year's work in modern language studies 69/2009
"Die Studie wird künftig als Standardwerk zu Celans wichtigstem Erzähltext gelten dürfen."
Wolfgang Emmerich in: Germanistik, Band 48/Heft 3-4 (2007)
In: The year's work in modern language studies 69/2009
"Die Studie wird künftig als Standardwerk zu Celans wichtigstem Erzähltext gelten dürfen."
Wolfgang Emmerich in: Germanistik, Band 48/Heft 3-4 (2007)