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Paul Goesch ist einer der wenigen ausgebildeten Künstler der Sammlung Prinzhorn. Er warein angesehener expressionistischer Maler und Zeichner seiner Zeit und aktives Mitgliedder Avantgarde, der zwanzig Jahre in psychiatrischen Anstalten verbrachte, bis er 1940 vonden Nationalsozialisten ermordet wurde. Das Museum, dem 2015 über 340 Werke Goeschs geschenkt wurden, präsentiert mehr als 150 Zeichnungen und Aquarelle des Künstlers aus eigenen Beständen, viele davon werden erstmals ausgestellt.Paul Goeschs vielfältige Gouachen zeigen phantastische Architektur, Porträts, christlicheund mythologische…mehr

Produktbeschreibung
Paul Goesch ist einer der wenigen ausgebildeten Künstler der Sammlung Prinzhorn. Er warein angesehener expressionistischer Maler und Zeichner seiner Zeit und aktives Mitgliedder Avantgarde, der zwanzig Jahre in psychiatrischen Anstalten verbrachte, bis er 1940 vonden Nationalsozialisten ermordet wurde. Das Museum, dem 2015 über 340 Werke Goeschs geschenkt wurden, präsentiert mehr als 150 Zeichnungen und Aquarelle des Künstlers aus eigenen Beständen, viele davon werden erstmals ausgestellt.Paul Goeschs vielfältige Gouachen zeigen phantastische Architektur, Porträts, christlicheund mythologische Szenen sowie gegenstandslose Kompositionen. Er hatte Architekturstudiert (1903-1911) und war danach im Staatsdienst im westpreußischen Kulm tätig. Nachdem Ersten Weltkrieg gehörte er zur avantgardistischen Kunstszene Berlins, war Mitgliedder »Novembergruppe«, des Arbeitsrates für Kunst und der »Gläsernen Kette«. Er nahm an Ausstellungen teil, publizierte Zeichnungen und Texte. Schon früher hatte er in Sanatorien Erholung von seiner »Nervosität« gesucht, in Schwetz war er 1917-1919 in einer Anstalt gewesen.Ab 1921 blieb Goesch fast ohne Unterbrechung in den Anstalten Göttingen und Teupitz.Hier malte und aquarellierte er auf allem, was ihm zur Verfügung stand, von Papier überKarton bis hin zu Packpapier und Briefumschlägen. Auch nahm er eine Zeit lang weiterhinIllustrationsaufträge an und war auf Ausstellungen vertreten. 1940 ermordeten ihn nationalsozialistische Ärzte.In der Kunst ist Paul Goesch bis heute ein Grenzgänger geblieben. Obgleich er in der»Gläsernen Kette« ein gleichwertiges Mitglied neben u.a. Bruno Taut, Walter Gropius undHans Scharoun war, blieb seine Rezeption wegen seiner Psychiatrisierung zögerlich. Undals »Anstaltskünstler« fanden ihn viele »zu professionell«. Hans Prinzhorn, der bereits um1920 Werke von Goesch erhielt, äußerte sich in seinem bahnbrechenden Buch Bildnereider Geisteskranken nicht über den Berliner Künstler - weil er ihm nicht authentisch genugerschien. Heute können wir jenseits der einen wie der anderen Vorurteile einen einzigartigen Künstler neu entdecken. Zeitlich parallel stellt die Berlinische Galerie Goesch in einer Ausstellung neben Bruno Taut und Paul Scheerbart als Visionär der Moderne vor.Dr. phil. Thomas Röske ist seit 2002 Leiter der Sammlung Prinzhorn der PsychiatrischenUniversitätsklinik Heidelberg. Er hat Kunstgeschichte, Musikwissenschaft und Psychologiein Hamburg studiert und 1991 mit einer Arbeit über Hans Prinzhorn promoviert.
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