Der Theologe und Germanist Paul Haller (1882-1920) ist einer der wichtigsten Schweizer Autoren der ersten zwei Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts. Seine (Mundart-)Lyrik gehört zum Wenigen seiner Gattung, das auch heute noch in der Schule gelesen wird. Hallers einziges Drama, das Mundartschauspiel "Marie und Robert", ist fester Bestand der Schweizer Bühnen. Die letzte grosse Aufführung im Zürcher Schauspielhaus fand in der Saison 1982/83 statt. Trotzdem fehlt bis heute eine literaturwissenschaftliche Auseinandersetzung mit Paul Haller und seinem Werk gänzlich. Die vorliegende Arbeit nähert sich in einem ersten Teil dem Autor Haller und seiner Rolle in der Entstehungszeit des Dramas um den ersten Weltkrieg an. Der Hauptteil der Dissertation widmet sich der literaturwissenschaftlichen Analyse des Dramas und stellt den geistesgeschichtlichen Kontext dar, in den es gehört.