Paul Uhlenhuth hat als Schüler von Robert Koch und Friedrich Löffler über 60 Jahre hinweg die Mikrobiologie und die Hygiene entscheidend mitgestaltet und weiterentwickelt. Sein Forscherleben ist durch eine unglaubliche Vielfalt und Kreativität charakterisiert. Es erstreckt sich von den Untersuchungen über die Maul- und Klauenseuche, die Schweinepest bis hin zur Präzipitinmethode, mit der es ihm erstmals gelungen ist, Tier- und Menschenblut zu unterscheiden. Aus dieser Entdeckung resultiereten Untersuchungen zur biologischen Verwandtschaft von Tierarten und Methoden zur Kontrolle von Lebensmitteln u. v. a. Diese Untersuchungen hatte große ökonomische und soziale Auswirkungen. Er beschrieb den Paratyphus-C-Erreger und entwickelte wichtige Methoden zum Nachweis und zur Verhütung von Tuberkulose. Ein Höhepunkt seiner Arbeit ist die Entwicklung von Arsenverbindungen für die Behandlung der Syphilis, wobei er noch vor Paul Ehrlich mit dem Atoxyl in der Lage war, erstmals Heilungen der Syphilis zu erreichen. Die daraus resultierende Entwicklung von Antominpräparaten für tropische Erkrankungen war so bedeutend, dass er viele Male für den Nobelpreis vorgeschlagen wurde. In diesem Buch wird Uhlenhuth erfülltes und kreatives Forscherleben, das von Fleiß, Pflichtbewusstsein und vollständiger Hingabe an seine Werke geprägt war, im Kontext seiner Zeit dargestellt.