Wie Paula Modersohn-Becker durch die Mumienporträts angeregt wurde, ist ebenso wie die Herkunft und Bedeutung dieser Sargbilder anschaulich im Katalog beschrieben. [art]
Das Paula Modersohn-Becker Museum in Bremen zeigt zum 100. Todestag der Künstlerin eine Ausstellung mit der faszinierenden Gegenüberstellung von Portraits aus zwei Jahrtausenden: ägyptische Mumienbildnisse und Portraits von Paula Modersohn-Becker, die in diesem Katalog präsentiert werden.
Angeregt durch antike Mumienbildnisse im Louvre findet Paula Modersohn-Becker in Paris am Beginn des 20. Jahrhunderts zu einem radikal modernen Portraitstil, der wegweisend wird für eine ganze Epoche. "Die große Einfachheit der Form ist etwas Wunderbares. Jetzt fühle ich tief, wie ich an den Köpfen der Antike lernen kann", schrieb sie im Februar 1903 in ihr Tagebuch. Neben ihren persönlichen Aufzeichnungen drücken sich Interesse und Begeisterung für die antike Bildnis-
kunst vor allem anhand ihrer späten Selbstportraits aus, in denen sowohl in der Malweise als auch in Ausschnitt und Haltung der Portraitierten der ägyptisch-antike Einfluß mit vollkommener Überzeugungskraft ins Auge fällt. Während derartige Parallelen zwischen Mumienportraits und dem Werk von Künstlern wie Ferdinand Hodler oder André Derain nur vermutet werden, sind sie im Werk von Paula Modersohn-Becker klar dokumentiert und nachweisbar. In ihnen offenbart sich die Suche nach einem bildlichen Ausdruck für das Menschsein als eine Wesensverwandtschaft des Künstlerischen über Jahrtausende hinweg.
Die Ausstellung zum 100. Todestag im Paula Modersohn-Becker Museum, dem weltweit ersten Künstlerinnenmuseum, vereint bedeutende Beispiele der ebenso eleganten wie eindringlichen Mumienportraitkunst mit malerischen Höhepunkten aus den letzten Schaffensjahren Paula Modersohn-Beckers. Hochkarätige Leihgaben u.a. aus dem Pariser Louvre, dem Antikenmuseum in Basel, dem Ägyptischen Museum in Berlin, dem British Museum und der National Gallery in London bilden eine spektakuläre Verbindung von Kunst der Antike und der Klassischen Moderne.
Etliche Maler des frühen 20. Jahrhunderts sind mit Mumienporträts in Verbindung gebracht worden; nirgends lässt sich der Einfluss jedoch so exakt nachweisen wie bei Paula Modersohn-Becker. Das zeigen die ungemein präzise und sorgfältige Ausstellung sowie der Katalog, die mit direkten Gegenüberstellungen arbeiten und zahlreiche schriftliche Zeugnisse präsentieren. [NZZ am Sonntag
Das Paula Modersohn-Becker Museum in Bremen zeigt zum 100. Todestag der Künstlerin eine Ausstellung mit der faszinierenden Gegenüberstellung von Portraits aus zwei Jahrtausenden: ägyptische Mumienbildnisse und Portraits von Paula Modersohn-Becker, die in diesem Katalog präsentiert werden.
Angeregt durch antike Mumienbildnisse im Louvre findet Paula Modersohn-Becker in Paris am Beginn des 20. Jahrhunderts zu einem radikal modernen Portraitstil, der wegweisend wird für eine ganze Epoche. "Die große Einfachheit der Form ist etwas Wunderbares. Jetzt fühle ich tief, wie ich an den Köpfen der Antike lernen kann", schrieb sie im Februar 1903 in ihr Tagebuch. Neben ihren persönlichen Aufzeichnungen drücken sich Interesse und Begeisterung für die antike Bildnis-
kunst vor allem anhand ihrer späten Selbstportraits aus, in denen sowohl in der Malweise als auch in Ausschnitt und Haltung der Portraitierten der ägyptisch-antike Einfluß mit vollkommener Überzeugungskraft ins Auge fällt. Während derartige Parallelen zwischen Mumienportraits und dem Werk von Künstlern wie Ferdinand Hodler oder André Derain nur vermutet werden, sind sie im Werk von Paula Modersohn-Becker klar dokumentiert und nachweisbar. In ihnen offenbart sich die Suche nach einem bildlichen Ausdruck für das Menschsein als eine Wesensverwandtschaft des Künstlerischen über Jahrtausende hinweg.
Die Ausstellung zum 100. Todestag im Paula Modersohn-Becker Museum, dem weltweit ersten Künstlerinnenmuseum, vereint bedeutende Beispiele der ebenso eleganten wie eindringlichen Mumienportraitkunst mit malerischen Höhepunkten aus den letzten Schaffensjahren Paula Modersohn-Beckers. Hochkarätige Leihgaben u.a. aus dem Pariser Louvre, dem Antikenmuseum in Basel, dem Ägyptischen Museum in Berlin, dem British Museum und der National Gallery in London bilden eine spektakuläre Verbindung von Kunst der Antike und der Klassischen Moderne.
Etliche Maler des frühen 20. Jahrhunderts sind mit Mumienporträts in Verbindung gebracht worden; nirgends lässt sich der Einfluss jedoch so exakt nachweisen wie bei Paula Modersohn-Becker. Das zeigen die ungemein präzise und sorgfältige Ausstellung sowie der Katalog, die mit direkten Gegenüberstellungen arbeiten und zahlreiche schriftliche Zeugnisse präsentieren. [NZZ am Sonntag