In den fünf umfangreichen in dieser Publikation präsentierten Arbeiten kombinieren Pauline Boudry/Renate Lorenz die Medien Film oder Video mit Fotografie, Installation und Text und greifen Archivmaterial aus der Geschichte von Fotografie und Film auf. Sie reflektieren das Zusammenspiel von Sexualität, sexuellen Perversionen und Fotografie sowie ihr Verhältnis zur Kolonialgeschichte des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts. Inspiriert durch eine konzeptuelle und queere Kunstgeschichte und insbesondere die Arbeiten des Performancekünstlers und Filmemachers Jack Smith, zeigen die filmischen Arbeiten von Boudry/Lorenz eine Eigenständigkeit von Kamera, Performance, Requisiten, Kostüm und Ton und führen über die Verkörperung historischer Materialien durch zeitgenössische Performer und Performerinnen unterschiedliche Zeiten zusammen: Temporal Drag.