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Paulus steht am Anfang des "christlichen Europas". Er trug das Verhältnis der Christen zum Judentum in das Gründungsdatum Europas ein. Was heißt dies für die Politik und für das politische Denken? Autoren wie Alain Badiou, Giorgio Agamben oder Slavoj Zizek haben diese Fragen auf unterschiedliche Weise aufgenommen und weitergeführt. Dabei nehmen sie explizit oder implizit auf Franz Rosenzweig Bezug, der das Verhältnis zwischen Juden und Christen immer auch als politischen Auftrag an die Zeit angesehen hat, die uns bevorsteht. Dieser Band des Rosenzweig-Jahrbuchs greift dieses Anliegen auf mit…mehr

Produktbeschreibung
Paulus steht am Anfang des "christlichen Europas". Er trug das Verhältnis der Christen zum Judentum in das Gründungsdatum Europas ein. Was heißt dies für die Politik und für das politische Denken? Autoren wie Alain Badiou, Giorgio Agamben oder Slavoj Zizek haben diese Fragen auf unterschiedliche Weise aufgenommen und weitergeführt. Dabei nehmen sie explizit oder implizit auf Franz Rosenzweig Bezug, der das Verhältnis zwischen Juden und Christen immer auch als politischen Auftrag an die Zeit angesehen hat, die uns bevorsteht. Dieser Band des Rosenzweig-Jahrbuchs greift dieses Anliegen auf mit Beiträgen von Gesine Palmer, Martin Brasser, Kenneth Reinhard, Dominik Finkelde, Lukas Bormann und Georges Tamer. Dabei werden die unterschiedlichen Paulus-Diskussionen, die in der aktuellen Philosophie geführt werden, jeweils auf Rosenzweig zurück- (oder besser voraus-?) -bezogen. außerdem wird die Publikation der Briefe Rosenzweigs an Margarete Rosenstock-Huessy ("Gritli") nach knapp 10 Jahren bilanziert und es werden die weiteren Forschungsschritte entwickelt (Sonia Goldblum). Franz Rosenzweig hat sich während seiner Studienjahre intensiv mit einer Kulturgeschichte der Neuzeit befasst. Zwei hierfür zentrale Studien unter dem Titel "Barock" werden in diesem Jahrbuch erstmals veröffentlicht und mit einer umfangreichen Einleitung vorgestellt (Wolfgang D. Herzfeld). InhaltEinleitungBilanz und Perspektiven der IRGBericht der Präsidentin Myriam Bienenstock im Rahmen der ordentlichen Mitgliederversammlung am Institut catholique de Paris, 19. Mai 2009AufsätzeGesine Palmer (Berlin), "Wir würden es jederzeit wieder tun." Einige Überlegungen zu Rosenzweigs Anti-Konversion im Kontext der neueren PaulusrezeptionMartin Brasser (Luzern), Paulus als Urform des Politischen. Agamben - Zizek - BadiouKenneth Reinhard (University of California / Los Angeles), Forcing the Messiah. Paul, Rosenzweig and BadiouDominik Finkelde (München), Paulinisches Ereignis und politischer Diskurs. Slavoj Zizeks Kritik an Jürgen HabermasLukas Bormann (Bayreuth), Die Radikalität des Paulus. Die neuen philosophischen Paulusinterpretationen und die neutestamentliche Wissenschaft.Georges Tamer (Ohio State University / Columbus), Faith and Knowledge RevisitedIn der DiskussionSonia Goldblum (Strasbourg), Die Gritli-Briefe. Forschungs- und EditionsperspektivenDokumenteWolfgang D. Herzfeld (Ahrensburg), Franz Rosenzweigs Abhandlungen zum Barock auf dem Hintergrund seiner kunst- und kulturgeschichtlichen Studien bei Wölfflin, Breysig und Simmel in den Jahren 1907/1908 in Berlin Franz Rosenzweig, Der Barock. Aus dem Tagebuch vom 9. bis 22. Juni 1908; ediert von Wolfgang D. HerzfeldFranz Rosenzweig, Notizen zum Barock. 1908/1909. Mit einer detaillierten Inhaltsübersicht und mit den Anmerkungen von Hans Ehrenberg; ediert von Wolfgang D. HerzfeldHans Ehrenberg, Gliederung der Vorlesung "Über die Geschichte- und Kulturphilosophie" an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg im Wintersemester 1910/11; ediert von Wolfgang D. Herzfeld
Autorenporträt
Dr. Martin Brasser, geb. 1961, Studium der Philosophie und der Theologie in München und Tübingen, unterrichtet an der Hochschule Luzern Wirtschaft (Schweiz). Er ist Inhaber der Philosophie+Management GmbH und Mitglied im Vorstand der Internationalen Rosenzweig-Gesellschaft. Gesine Palmer lebt und arbeitet in Berlin. Neben der Erwerbsarbeit und einem kontinuierlich gewachsenen literarischen Arbeitsschwerpunkt hat sie seit der Vorarbeit zu ihrer 1996 erschienenen Dissertation immer wieder zu religionsphilosophischen Fragen geforscht und unterrichtet. Sie legt hier eine themenzentrierte Sammlung von überarbeiteten Essays vor, die einen Einblick in ihre Arbeit gewähren.

Dominik Finkelde ist Professor an der Hochschule für Philosophie in München.

Wolfgang D. Herzfeld, Dipl. Päd., Rektor a.D., gründete 2001 die Franz-Rosenzweig-Klause in Ahrensburg und leitet den Gesprächskreis für Dialogische Philosophie. Zahlreiche Publikationen zu Franz Rosenzweig.