Dem paulinischen Textcorpus entstammen Aussagen, die die Stellung der Frau im Christentum nachhaltig geprägt haben: das Schweigegebot und die Deklassierung der Frau zu Geschöpfen zweiter Klasse legitimieren nach wie vor patriarchale Strukturen in den Kirchen und zwischen den Geschlechtern. Eine repressive Auslegungstradition hat dies verstärkt. Genügend Material also für feministisch-theologische Kritik. Paulus - unrettbar frauenfeindlich? Der vorliegende Band geht einen neuen Weg. Die Autorinnen wagen den Blick hinter die repressive Auslegungstradition auf die Texte als solche. Der Apostel wird vom Einzelkämpfer für das Christentum zum Juden, der in vielfältigen Beziehungen zu seinen Gemeinden steht. Der dogmatisch verurteilende Paulus wird zum Apostel, der um die Wahrheit ringt. Dieser neue Entwurf des Paulus und seiner Theologie deckt befreiende Töne innerhalb der paulinischen Schriften auf und ermöglicht überraschende Einsichten.
Im Kontext von feministischer Theologie, Antijudaismusdebattte und Befreiungstheologie reflektieren die Beiträge klassische Themen wie Rechtfertigung, Auferstehung und Ekklesiologie neu. Die unterschiedlichen Ansätze der Autorinnen entsprechen der Methodenvielfalt der feministischen Exegese. Ein inspirierender Querschnitt durch die aktuelle feministische Paulus-Diskussion.
Im Kontext von feministischer Theologie, Antijudaismusdebattte und Befreiungstheologie reflektieren die Beiträge klassische Themen wie Rechtfertigung, Auferstehung und Ekklesiologie neu. Die unterschiedlichen Ansätze der Autorinnen entsprechen der Methodenvielfalt der feministischen Exegese. Ein inspirierender Querschnitt durch die aktuelle feministische Paulus-Diskussion.