Die Digitalisierung, die dadurch entstandene Allverfügbarkeit von Daten und die Selbstvermessung des Menschen führt zu neuen Geschäftsmodellen, bei denen ein Betrachter häufig nur zwischen einem Staunen über die neuen Chancen und einem Unbehagen angesichts der weiteren Implikationen schwanken kann. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit einem solchen neuen Geschäftsmodell der Versicherungswirtschaft, eine der am meisten von Daten abhängigen Branche. Dabei legt die Arbeit ihren Fokus auf die rechtliche Analyse von Telematiktarifen in der Berufsunfähigkeits- und Lebensversicherung, welche auch als Pay as you live (PAYL)-Tarife bezeichnet werden. Das Konzept dieser Tarife besteht im Wesentlichen darin, dass Verhalten von Versicherten zu erfassen, zu analysieren und - bei Wohlverhalten - entsprechend Prämien zu senken oder Rabatte zu gewähren.Zunächst beschäftigt sich die Arbeit mit den Grundlagen von PAYL-Tarifen und der tatsächlichen und rechtlichen Ausgestaltung dieser Tarife. Im darauffolgenden Teil wird untersucht, ob sich aus dem Versicherungsrecht Hindernisse für PAYL-Tarife ergeben können. Der dritte Teil der Arbeit widmet sich der datenschutzrechtlichen Zulässigkeit von PAYL-Tarifen, wobei auch untersucht wird, ob eine Gestaltungsform möglich ist, in welcher Daten als Gegenleistung genutzt werden. Im letzten Kapitel der Arbeit werden PAYL-Tarife aus allgemeinrechtlicher Sicht beleuchtet, wobei vor allem die AVB-Kontrolle bei diesen Tarifen in den Blick genommen wird.Das Werk richtet sich gleichermaßen an Wissenschaft und Praxis, insbesondere an Juristen, die bei Versicherern mit Berufsunfähigkeits- und Lebensversicherungssparten tätig sind.