"Pelikansommer" ist ein Kinderbuch, welches mir sehr zugesagt hat, da die Protagonistin Cat lernt los zu lassen und nicht immer nur in der Verantwortung ihrem jüngeren Bruder gegenüber steht. Dieser scheint sehr speziell zu sein, sodass Cat sich immer nur sorgt und dabei vergisst, selbst noch ein
Kind zu sein. Als Mutter versetzte mir dieses mehrfach einen Stich, da ich Cat oftmals in ihrer…mehr"Pelikansommer" ist ein Kinderbuch, welches mir sehr zugesagt hat, da die Protagonistin Cat lernt los zu lassen und nicht immer nur in der Verantwortung ihrem jüngeren Bruder gegenüber steht. Dieser scheint sehr speziell zu sein, sodass Cat sich immer nur sorgt und dabei vergisst, selbst noch ein Kind zu sein. Als Mutter versetzte mir dieses mehrfach einen Stich, da ich Cat oftmals in ihrer Kindheit beschnitten sah. Cat stellt ihre Bedürfnisse immer nach hinten und lehnt sogar ab ein Eis essen zu gehen, um die tägliche Struktur ihres Bruders nicht zu gefährden. Selbst ihre Mutter sieht nicht, das Cat nicht Kind sein kann, da sie arbeiten muss, um ihre Kinder zu versorgen. Als Alleinerziehende bleibt ihr vielleicht hier und da nichts anderes übrig, Cat als große Schwester einzuspannen, aber eine eigene Freizeitgestaltung erhält Cat durch die beruflichen Engpässe der Mutter leider nicht. Ich lese natürlich mit den Augen einer Erwachsenen, daher sind manche Begebenheiten für die jüngere Zielgruppe sicherlich nicht als solche zu erkennen, wobei die Bilderbücher, die die Mutter herausbringt auch dieselbe Sprache spricht, die ich wahrnehme. Selbst Cat reagiert irgendwann nachdenklich, da sie ebenso wie die Raupe im herausgegebenen Kinderbuch der Mutter scheinbar nur darauf bedacht sein muss, ihren jüngeren Bruder glücklich zu machen. "Pelikansommer" ist ein Kinderbuch mit Tiefgang und absolut empfehlenswert, da eine Verwandlung geschieht, die ich als sehr positiv wahrnahm.
Die Begegnung mit den Großeltern auf Gingerbread Island kommt nur zustande, da die ursprünglich geplanten Babysitter verhindert sind und Cats und Kükens Mutter einen Abgabetermin einhalten muss. Es zeigt sich relativ schnell, das der Kontakt zu den Großeltern durch Verletzungen entstanden ist, wobei eine Aussprache bitter nötig ist. Cat und Küken sind angekommen, werden geliebt und wertgeschätzt und ein Angelwettbewerb bietet Cat eine neue Perspektive, hinzu kommen Freundschaften, die sich langsam entwickeln, all das, was für Cat im "normalen" Alltag nicht möglich ist, da sie die Verantwortung für Küken übernehmen muss. Es ist für alle ein Abnabelungsprozess, den auch die Mutter der Kinder irgendwann durchleben muss.
Wie schon erwähnt, ist das Bilderbuch, an denen die Mutter schreibt und illustriert sehr präsent, da jede Kapitel Küken und Raupe als Illustration voraus geht. Als Cat sich irgendwann zu ärgern beginnt, stößt sie bei ihrem Bruder auf Unverständnis, aber auch ich nehme wahr, das alle darauf bedacht sind, Küken zufrieden zu stellen und seine eigenen Bedürfnisse hinten an zu stellen. Küken selbst ist definitiv speziell und auch wenn es nicht erwähnt ist, vermute ich eine Autismus Spektrum Störung, wobei dieses meine eigene Spekulation ist, aufgrund des Verhaltens des Jungen, auf den wirklich jeder Rücksicht zu nehmen scheint und dabei Cat vergisst.
Ich vergebe gerne eine Leseempfehlung an ein doch sehr außergewöhnliches Buch, welches mich nachdenklich stimmen konnte, aber eben auch durch die Schönheit auf Gingerbread Island absolut überzeugt hat. Die innerlichen Kämpfe die Cat austrägt zeigen eine starke Persönlichkeit, die den Mut aufbringt Dinge zu ändern und auch Versöhnung herbei zu führen. Insgesamt eine wunderschöne Story, die überzeugen konnte.